Gelnägel selber machen
Die Hände und Nägel sind die Visitenkarte einer jeden Frau. Sie hinterlassen schnell einen ersten Eindruck, der oftmals nicht zu revidieren ist. Gepflegte Fingernägel stehen dabei im Fokus der Handpflege. Wenn Du Dich über spröde oder eingerissene Fingernägel, abgebrochene Spitzen etc. ärgerst, sind Gelnägel die perfekte Lösung. Nachfolgend erfährst Du, was Du dafür alles brauchst, wo es erhältlich ist, wie Du Gelnägel selber machen kannst, welche Fehler und auf welche Gefahren oder Risiken Du dabei achten solltest.
Was sind Gelnägel?
Bei den Gelnägeln werden die Fingernägel mit einer besonderen Technik verstärkt und verschönert. Dabei wird ein spezielles Gel auf die Nägel aufgetragen, beispielsweise ein Acryl-, UV– oder Fiberglas–Gel. Dieses härtet durch eine UV–Lampe aus. Da dieser Vorgang mehrmals wiederholt wird und dabei einige Schichten entstehen, sind die Nägel zum Schluss besonders stabil. Daher eignen sich Gelnägel nicht nur für Frauen, die viel Wert auf wunderschöne trendige Nägel legen, sondern auch bei nicht so starken oder brüchigen Fingernägeln bietet es sich an, diese mit einer Gel-Schicht zu stabilisieren, um die eigenen Nägel zu schützen.
Was wird zum Gelnägel selber machen alles benötigt?
- Handablage
- Buffer (Schleifblock, um die Nageloberfläche anzurauen)
- UV-Lampe zum Aushärten des Gels
- Primer für eine bessere Haftung der Modellage
- Nagelhautschieber, um die Nagelhaut zu entfernen
- Aufbaugel für die zweite Schicht
- Builder-Gel und Versiegelungsgel als letzte Schicht
- Pinsel, um das Gel aufzutragen
- Feilen, um den Natur- und Kunstnagel anzupassen und zu modellieren
- Staubmasken
- Tips zur Verlängerung der Naturnägel
- Schablonen und Cutter zum Schneiden der Tipps
- Nagelkleber zum Befestigen der Tips auf dem Nagel
- Pinzetten und Spatel
- Cleaner (Flüssigkeit, mit der die Schwitzschicht entfernt wird zudem wirkt sie säubernd und desinfizierend)
- Nagelöl
Gelnägel selber machen – wie funktioniert es?
Die Schritt für Schritt Anleitung
Schritt Nummer 1: Naturnägel vorbereiten
Zunächst einmal müssen die Naturnägel für die Gelmodellage vorbereitet werden. Du feilst sie in die gewünschte Form. Die Nagelhaut, die über den Nagel reicht, wird mit dem Nagelhautschieber zurückgeschoben bzw. entfernt. Der Nagel wird danach mit dem Buffer sorgfältig angeraut, damit sich später unter der Gelschicht keine Luftblasen bilden, denn dies verringert die Haftung ganz erheblich. Auch die Reste vom Feilen oder sonstige Schmutz– und Staubpartikel sind vor der Modellage zu entfernen, damit sie sich nicht festsetzen.
Schritt Nummer 2: Grundierung
Bevor Du die erste Gelschicht aufträgst, solltest Du einen Primer verwenden. Dieses Haftmittel entzieht dem natürlichen Nagel Fett, wodurch das Gel besser und länger hält. Falls Du ein Basis-Gel verwendest, ist dies nicht erforderlich, da es bereits über haftfördernde Eigenschaften verfügt.
Schritt Nummer 3: Gel auftragen
Nun trägst Du die erste Gel–Schicht mit einem Pinsel gleichmäßig auf, was sehr vorsichtig erfolgen sollte. Falls ein Teil auf die Nagelhaut, Ränder oder Finger gelangt, solltest Du dies vor dem Trocknen entfernen. Danach müssen die Nägel ungefähr zwei Minuten lang im UV-Lichtgerät aushärten. Die zweite Schicht besteht aus einem Aufbaugel, das gegenüber der Grundierung eine höhere Deckkraft hat und auch wieder zwei Minuten unter dem UV–Licht aushärten muss. Die Aufbauschicht kannst Du mehrmals auftragen, falls Du eine höhere Deckkraft wünschst. Die Schwitzschicht, die sich nach dem Trocknen gewöhnlich auf dem Nagel befindet, wird mit dem Cleaner entfernt, der eine entfettende und leicht desinfizierende Wirkung hat und zudem Glanz auf den Nagel bringt.
Schritt Nummer 4: Unebenheiten, Staubreste etc. entfernen
Nach dem Auftragen der Gelschichten kannst Du mit einer Polierfeile die Unebenheiten auf dem Nagel ausgleichen und im Anschluss mit dem Buffer noch einmal glätten. Dabei entfernst Du auch Staubreste.
Schritt Nummer 5: Farbe und Gestaltung der Gelnägel
Da das Gel eher schlicht ist, können die Nägel zusätzlich verschönert werden, beispielsweise mit bunten Farbgelen und zahlreichen anderen Dekorationsmöglichkeiten wie Sticker, Steine, Nageltattoos etc. Dies wird zwischen den Gelschichten eingearbeitet. Sehr beliebt sind die hübschen French Nails. Hierbei werden die Nagelspitzen mit einem Stift weiß oder zart rosa gefärbt. Kunstnägel können ebenso lackiert werden, jedoch solltest Du vorher einen Unterlack auftragen, um ein eventuelles Verfärben zu vermeiden.
Schritt 6: Modellage
Die eigentliche Nagelmodellage erfolgt mit einer erneuten Gelschicht, einem klaren Builder–Gel. Dies dient dem Ziel, dass die Farbe nicht abgeschwächt wird. Dieses Gel wird insgesamt etwas dicker und in der Mitte des Nagels etwas kräftiger aufgetragen, wodurch das anschließende Modellieren erleichtert wird. Danach erfolgen wieder das Aushärten der Nägel und das Abnehmen bSchwitzschicht.
Schritt 7: Versiegeln der Gelnägel
Das Versiegeln der Nägel ist der Abschluss. Hierfür wird die letzte Schicht mit einem speziellen Versiegelungsgel aufgetragen. Dies verleiht den Nägeln Glanz. Nach dem Aushärten und Entfernen der Schwitzschicht solltest Du die Gelnägel mit etwas Nagelöl pflegen.
Starter-Set
Wenn Du Gelnägel selber machen möchtest, bist Du mit einem Starterset gut beraten, denn dieses enthält in der Regel sämtliches Material, was Du benötigst. Du kannst es in einem Nagelstudio oder entsprechenden Geschäft vor Ort kaufen, es aber ebenso im Internet bestellen. Solche Sets enthalten beispielsweise verschiedene Gele, die dazugehörigen Kleber, den Primer, ein Block mit Tips (French Manicure), verschiedene Feilen, Pinsel, Holzstäbchen, ein Cutter, Schleifblock sowie weitere Utensilien. Auch das UV-Gerät ist im Starter-Set enthalten.
Welche Fehler und Risiken sind beim Gelnägel selber machen möglich?
Es ist empfehlenswert, sich die Hände nicht nur zu reinigen, sondern ebenfalls zu desinfizieren, um Entzündungen zu vermeiden. Reste von altem Nagellack müssen unbedingt entfernt werden und die Oberfläche der Naturnägel muss absolut fettfrei sein. Daher sollten sie 24 Stunden vorher nicht eingecremt oder eingeölt werden. Ein übermäßiger Kontakt mit Wasser sollte ebenso vermieden werden, denn die Naturnägel könnten sich damit voll saugen, was wiederum zu Ablösungen des Materials führen kann. Diese Vorbereitungen spielen eine ganz entscheidende Rolle, damit die Gelnägel später optimal haften bleiben. Die Nägel dürfen außerdem nicht zu stark gefeilt werden, da dies einerseits sehr schmerzhaft sein kann und andererseits können die Nägel dadurch dauerhaft geschädigt werden. Beim Auftragen des Gels darf nicht zu nah an der Nagelhaut gearbeitet werden, da dies zu schnellen Liftings führt. Gel, das in die Ränder gelaufen ist, solltest Du noch vor dem Aushärten entfernen. Nicht ratsam ist es, Gelnägel mit einer Metallfeile zu bearbeiten, sie zu schneiden, zu knipsen oder abzureißen. Die Nägel kannst Du nur mit einem speziellen Modell optimal feilen.
Mit diesen Tipps zu schönen Gelnägeln
Gelnägel selber zu machen, ist einfach. Wichtig ist es nur, dass Du die genannten Tipps berücksichtigst. Alles, was Du benötigst, sind ein gutes Starterset und etwas Geduld. Die Kosten sind viel geringer als in einem Nagelstudio.
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