Dauerhafte Haarentfernung durch Laser
Vor allem im Sommer können Haare an den Beinen, in der Intimzone und unter den Achseln lästig sein. Für viele Frauen und Männer gehört es deshalb zur regelmäßigen Routine, unerwünschtes Körperhaar zu entfernen. Doch ganz gleich ob Rasierer, Epilierer oder Wachs – spätestens nach einigen Tagen sind die Haare zurück und das Prozedere beginnt von vorne. Entsprechend beliebt ist die dauerhafte Haarentfernung. Die teuerste und zugleich effektivste Variante ist die Laserepilation. Lies, wie die Behandlung mittels Laser funktioniert, welche Kosten anfallen und ob sie Risiken birgt.
Dauerhafte Haarentfernung – werden die Haare wirklich „dauerhaft“ entfernt?
Bei der dauerhaften Haarentfernung werden Haare inklusive ihrer Wurzeln entfernt beziehungsweise zerstört. Dies ist nur möglich, wenn sich die Haarwurzeln gerade in einer Wachstumsphase befinden. Es gibt allerdings auch ruhende Haarfollikel, deren Wachstum noch nicht begonnen hat. Sie werden vom Laser nicht erfasst. Es kann also sein, dass sie erst nach der Behandlung zu wachsen beginnen und sichtbar werden. Dies kann auch nach mehreren Sitzungen der Fall sein. Ganz ausgeschlossen sind nachwachsende Haare bei der Laserbehandlung also nicht. Laut der Deutschen Dermatologischen Lasergesellschaft (DDL) bestätigen Studien, dass die Laserepilation das Wachstum der Haare verlangsamt. Sie bezeichnet die Methode deshalb auch als „permanente Haarreduktion“. Es gibt allerdings bis heute keine gesicherten Befunde aus Langzeitstudien über den Erfolg der Haarentfernung mittels Laser. Der Begriff „dauerhaft“ gilt deshalb nur mit Einschränkungen.
Wie funktioniert die dauerhafte Haarentfernung durch Laser?
Bei der Laserepilation kommen Geräte zum Einsatz, die ein besonderes Licht ausstrahlen. Als besonders effektiv gilt der sogenannte Alexandrit-Laser. Sein Licht reagiert mit dem Farbstoff Melanin in den Haaren und der Haut und zerstört die Haarwurzeln. Diese können anschließend keine (oder nur noch ganz wenige oder schwache) Haare mehr produzieren. Der Alexandritlaser darf nur in zertifizierten medizinischen Einrichtungen verwendet werden. Eine weitere Methode – mit ähnlichem Effekt – ist die sogenannte IPL-Technologie. Hier wird eine Blitzlampe eingesetzt, die sehr kurze Lichtimpulse erzeugt. Diese gelangen durch die Haut bis zur Haarwurzel und veröden dort die Zellen. IPL-Geräte dürfen auch in Kosmetikstudios eingesetzt werden.
Wo kann man die Haarentfernung durch Laser durchführen lassen?
Sowohl Kosmetikstudios als auch Dermatologen (Hautärzte) bieten die Haarentfernung durch Laser an. Wie überall gibt es auch hier Qualitätsunterschiede zwischen den einzelnen Anbietern. Wichtig ist eine entsprechende Ausbildung und Erfahrung der behandelnden Person. Achte auf ein professionell ausgestattetes und hygienisches Umfeld und auf den Umgang mit den Kunden beziehungsweise Patienten. Zu jeder professionellen Behandlung gehört ein umfassendes Beratungsgespräch. Im Anschluss folgt eine eingehende Analyse Deiner Haut und Haare. Erst wenn alle Fragen geklärt sind und es keine Gründe gibt, die gegen eine Laserepilation an der gewünschten Stelle sprechen, sollte mit der Behandlung begonnen werden.
Wie lange dauert eine Haarentfernung durch Laser?
Die Dauer der Behandlung richtet sich nach der zu behandelnden Körperregion und danach, wie dicht Deine Haare sind. Für eine Haarentfernung auf der Oberlippe musst Du pro Behandlung ungefähr 10 Minuten einplanen. Die Laserepilation der Beine dauert im Schnitt etwa eine Stunde pro Sitzung. Wichtiger als die Dauer der einzelnen Behandlung ist die Häufigkeit. Wie oft eine Laserepilation erforderlich ist, hängt von dem individuellen Zyklus deines Haarwachstums ab. Für einen zufriedenstellenden und dauerhaften Erfolg sind laut Deutscher Dermatologischer Lasergesellschaft (DLL) meistens 6 bis 8 Behandlungen an derselben Körperregion notwendig. Die einzelnen Sitzungen sollten im Abstand von etwa 4 Wochen (bei Gesichtsbehandlungen) beziehungsweise 6 Wochen (bei Körperhaaren) stattfinden. So wird die Wachstumsphase im Haarwachstumszyklus meistens gut erfasst. Wenn Du gut auf die Behandlung ansprichst, liegt die Erfolgswahrscheinlichkeit laut DLL bei 70 bis 80 %.
Wie viel kostet die dauerhafte Haarentfernung?
Die Kosten für eine Laserepilation hängen davon ab, wie groß die Körperregion ist, die Du behandeln lassen möchtest und von wem Du Dich behandeln lassen möchtest. In der Regel sind die Kosten im Kosmetikstudio geringer als bei Dermatologen (Hautärzten). Dafür verfügen Dermatologen über weit umfassenderes medizinisches Wissen, eine größere Auswahl an Behandlungsmöglichkeiten und meist auch über die neusten Geräte auf dem Markt. Die Preise liegen in der Regel zwischen 80 und 500 Euro, wobei die Abrechnungsart ganz unterschiedlich ist. In manchen Praxen wird ein Pauschalpreis vereinbart, in anderen nach der Größe der Fläche oder der Anzahl der nötigen Behandlungstermine abgerechnet. Für deine Planungssicherheit solltest Du Dir vorher einen Kostenvoranschlag geben lassen und danach entscheiden, ob Du die Behandlung hier oder vielleicht in einer anderen (kostengünstigeren) Praxis durchführen lassen möchtest. Ein Vergleich mehrerer Angebote kann nicht schaden. In den meisten Fällen übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Haarentfernung nicht. Nur wenn Dein Haarwuchs krankheitsbedingt ist oder Du wegen des Haarwuchses unter massiven gesundheitlichen Problemen leidest, kann es sein, dass die Krankenversicherung die Behandlung bezahlt oder sich daran beteiligt.
Für wen eignet es sich, für wen eher nicht?
Die Laserepilation ist vor allem für Personen mit heller (ungebräunter) Haut geeignet, die eher dunkle und dicke Haare haben. Helle Haare enthalten kaum Melanin, sodass sie von dem Laser nicht erfasst werden. Auch sehr feine Haare sind für diese Methode der Haarentfernung nicht so gut geeignet. Bei dunkler Haut besteht aufgrund des höheren Anteils von Melanin (einem Farbstoff in der Haut) die Gefahr von Verbrennungen. Deshalb sollte die Haarentfernung per Laser nur bei dunklen Haaren auf heller Haut zum Einsatz kommen.
Was sind die Vor- und Nachteile?
Der größte Vorteil der Laserepilation ist ihre große Effektivität. Mit vergleichsweise geringem Zeitaufwand lässt sich ein dauerhaft gutes Ergebnis erzielen. Tägliches Rasieren gehört der Vergangenheit an. Damit sparst Du Dir nicht nur jede Menge Zeit, sondern Deine Haut wird auch viel weniger strapaziert als bei der regelmäßigen Rasur. Die Laserbehandlung ist für die meisten Menschen nicht schmerzhaft. Du spürst sie eher als leichtes Pieken oder Kribbeln. Sie kann allerdings leichte Hautrötungen zur Folge haben. In seltenen Fällen kann es zu allergischen Reaktionen kommen. Beides klingt jedoch meistens nach wenigen Stunden oder Tagen von selbst wieder ab. Theoretisch besteht bei der Haarentfernung durch Laser auch das Risiko von Blasen- oder Narbenbildung. Es kann zudem zu Pigmentstörungen kommen. Wird der Laser allerdings von einem Fachmann (Arzt) oder unter ärztlicher Aufsicht geführt, sind diese Risiken sehr gering. Wenn Du Dir unsicher bist und die Methode lieber erst einmal ausprobieren lassen möchtest, kannst du eine Probebehandlung durchführen lassen. Bei dieser – und auch bei der späteren „echten“ Behandlung musst Du allerdings darauf achten, die betroffenen Stellen 4 bis 6 Wochen lang vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen. Außerdem solltest Du die Haut während der Dauer der Behandlung immer mit einer Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor schützen, um die notwendige Verödung der Gefäße nicht zu gefährden.
Die Laserepilation ist eine effektive Möglichkeit, um lästige Härchen dauerhaft zu entfernen. Jedoch eignet sich die Methode nicht für jeden. Deshalb sollte man sich ausführlich beraten lassen, wenn man Interesse an der Behandlung hat. Die Kosten hängen davon ab, wie groß die zu behandelnde Körperregion ist. Ob es sich lohnt, muss letztendlich jeder für sich selbst entscheiden.
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