Sonnenbrand – Hilfe und Tipps
Sonne tanken, am Strand liegen, ins Meer springen, das ist Urlaub und Erholung. Du hast einen tollen Tag am Strand, See oder einfach nur im Freien verbracht. Doch als Du zu Hause bist, merkst Du, dass irgendetwas mit Deiner Haut nicht stimmt. Du verspürst ein Brennen und Jucken und Deine Haut ist bereits gerötet? Dann hast Du wahrscheinlich zu wenig auf Deinen Körper aufgepasst und einen Sonnenbrand bekommen. Um Deiner Haut bei der Regeneration zu helfen, musst Du handeln. Wir verraten Dir was Du gegen Sonnenbrand tun kannst, welche geheimen Hausmittel es gibt und wann Du besser zum Arzt gehen solltest. Du wirst Dich nie wieder fragen müssen: „Was tun bei Sonnenbrand?“.
Was ist eigentlich ein Sonnenbrand?
Sonnenbrand ist eine akute Entzündung der Haut, die Du durch einen zu langen Aufenthalt in der Sonne verursacht hast. Ein Zuviel an UV-B- Strahlung ist der Grund dafür. Die UV Strahlen dringen in die tieferen Hautschichten ein und veranlassen dort die Entzündungsbotschaften. Meistens hat man einen Sonnenbrand 1. Grades, jedoch in schweren Fällen kann auch schon mal eine Verbrennung 2. Grades vorliegen. Das Gemeine daran ist, dass man die Beschwerden nicht sofort bemerkt, sondern erst nach vier bis acht Stunden. Hast Du nur eine leichte, aber sichtbare Rötung, dann spricht man von einem leichten Sonnenbrand. Sehr starker Sonnenbrand weist Blasen auf der Haut auf, die Narben hinterlassen können. Häufiger Sonnenbrand fördert auch die Entstehung von Hautkrebs.
Hauttypen und ihre Anfälligkeit
Nicht jeder bekommt gleich schnell einen Sonnenbrand. Wie widerstandsfähig die eigene Haut gegen die UV-Strahlen ist, das entscheidet der Hauttyp. Es gibt verschiedene Hauttypen, die unterschiedlich anfällig sind:
Hauttyp I
Du hast eine sehr helle Haut, rötlich-blonde Haare, grüne oder blaue Augen und vielleicht Sommersprossen, dann zählst Du zum Hauttyp I. Ungeschützt kannst Du dann nur ca. 10 Minuten in der Sonne sitzen, bevor sich Deine Haut rötet, der Anfang eines Sonnenbrandes. Braun wirst Du so gut wie gar nicht.
Hauttyp II
Du bist blond bis dunkelblond, hast eine helle Haut und blaue oder grüne Augen? Hier beträgt Deine Eigenschutzzeit ca. 20 Minuten.
Hauttyp III
Du bist dunkelblond bis braunhaarig und hast eine dunkle Hautfarbe)? Dann kannst Du ungeschützt bis zu 30 Minuten in der Sonne verweilen, ohne dass sich Deine Haut rötet.
Hauttyp IV
Du hast dunkelbraunes bis schwarzes Haar und schon bräunlich getönte Haut? Deine Eigenschutzzeit beträgt ca. 40 Minuten.
Arten von Sonnenbrand
Auch ein Sonnenbrand lässt sich in verschiedene Grade einteilen:
- Grad
Leichter Sonnenbrand, die betroffenen Stellen sind gerötet und fühlen sich warm an, spannen und sind leicht geschwollen. Es juckt und brennt. - Grad
Es bilden sich leichte Bläschen, die Haut schält sich später. Bitte einen Arzt aufsuchen! - Grad:
Dieses ist schon eine schwere Verbrennung. Die obersten Schichten sind zerstört und lösen sich ab. Narben können zurück bleiben. Bitte ins Krankenhaus fahren!
Wenn Du einen Sonnenbrand über den ganzen Körper hast, dann können sogar noch Fieber und Schüttelfrost auftreten. Bitte öffne die Brandblasen niemals selber, denn es besteht die Gefahr einer Infektion.
Ganz empfindlich sind die Lippen, hier treten innerhalb einer Stunde Rötungen und Schwellungen auf. Zusätzlich können noch Bläschen, Krusten und brennende Schmerzen auftreten. Hast Du Rötungen und starke Schmerzen, Blasenbildung, Kopfschmerzen, Übelkeit und/oder Erbrechen? Dann solltest Du auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen.
Was tun bei Sonnenbrand?
Als erstes natürlich erst einmal raus aus der Sonne und in den Schatten. Sehr wohltuend sind eine kalte Dusche und anschließend feucht-kalte Umschläge. Dadurch wird die Hitze aus dem Körper gezogen. Du kannst dafür Wasser oder kalten schwarzen Tee verwenden. Hast Du einen Sonnenbrand auf dem Rücken, an den Schultern oder auf der Brust? Dann ist das Tragen eines nassen T-Shirts sehr wohltuend. Es wirkt kühlend und lindert dadurch das Brennen und Jucken auf der Haut. Dann solltest Du unbedingt sehr viel trinken, denn nach der Verbrennung hat Dein Körper einen erhöhten Flüssigkeitsbedarf. Sehr gut geeignet sind dafür natürlich Wasser, aber auch kühler Tee oder verdünnter Fruchtsaft.
Wie behandle ich den Sonnenbrand?
- Leichter Sonnenbrand:
Kühlen der betroffenen Stellen. Dazu machst Du Dir einen Umschlag mit kaltem Naturjoghurt oder Quark. Es gibt auch hautberuhigende Lotionen mit Ringelblume oder Aloe Vera, diese trägst Du nach der Behandlung mit den Umschlägen auf.
- Sonnenbrand 2. Grades:
Hier solltest Du vorsichtshalber schon einen Arzt aufsuchen. Dieser kann die Brandblasen fachgemäß öffnen, so dass die Flüssigkeit abfließen kann. Bitte nicht selber öffnen, Gefahr einer Infektion! Sollte es nötig sein, dann kann Dir ein Verband mit einer antiseptischen Salbe angelegt werden. Gegen die Schmerzen und der Entzündung wird Dir der Arzt dann höchstwahrscheinlich Tabletten verordnen. - Sonnenbrand 3. Grades
Hier ist es höchstwahrscheinlich, dass Du ins Krankenhaus musst, denn es besteht eine hohe Infektionsgefahr. Meistens bekommt man Infusionen mit Flüssigkeiten und Mineralsalzen. Vielleicht brauchst Du sogar Antibiotika, wenn die Bakterien sich schon im Körper ausgebreitet haben.
Hausmittel gegen Sonnenbrand
Hast Du einen leichten Sonnenbrand, dann kannst Du Dir auch alleine helfen. Es gibt einige Hausmittel, die sehr gut wirken. Wahrscheinlich hast Du sie auch schon zuhause:
Aloe Vera
Diese Pflanze wirkt entzündungshemmend und versorgt die Haut mit Feuchtigkeit. Die Heilung wird beschleunigt und das Brennen und Jucken reduziert. Hast Du eine Aloe Vera Pflanze im Haus? Prima! Dann schneide ein Blatt von der Pflanze ab, entferne die Schale und reibe den austretenden Saft auf die verbrannte Haut. Dieser wirkt sehr schnell, sollte aber mehrmals am Tag aufgetragen werden. Solltest Du keine Pflanze im Hause haben, dann kannst Du natürlich auch Aloe Vera Gels oder Saft benutzen, die auch auf die betreffenden Stellen aufgetragen werden. Zusätzlich kannst Du auch Aloe essen oder trinken, damit bekämpft Du die Entzündung von innen.
Quarkauflage
Eine fingerdicke Schicht Quark wird auf die betreffenden Stellen aufgetragen und mit einem Baumwolltuch bedeckt. Wenn Du merkst, dass der Quark warm wird, dann solltest Du ihn durch eine neue, kühle Quarkschicht ersetzen. Solltest Du keinen Quark im Haus haben, dann kannst Du den Quark auch durch Naturjoghurt ersetzen. Bei offenen Stellen oder wenn sich schon Blasen gebildet haben, bitte keinen Joghurt oder Quark benutzen. Die Bakterien, die sich in beiden befinden, können in die Haut eindringen und zu Infektionen führen.
Behandlung mit Auberginen und Naturjoghurt
Eine Aubergine waschen und mitsamt der Schale sehr fein reiben oder pürieren. Dieses Püree mit Naturjoghurt zu einer dicken Paste vermengen. Dann auf die betroffenen Bereiche auftragen und ca. 15 Minuten einwirken lassen. Anschließend mit .
Achtung: Niemals auf Blasen oder offenen Hautbereichen auftragen. Die Milchsäure des Joghurts kann zu Reizungen führen und die Beschwerden können sich sogar noch verschlimmern.
Heilerde
Aus vier Teilen Heilerde und einem Teil Wasser wird eine Paste angerührt. Diese direkt auf die betroffenen Stellen auftragen. Je schlimmer Dein Sonnenbrand ist, umso dicker solltest Du die Paste auftragen. So lange auf der Haut lassen, bis die Paste ganz trocken ist. Gründlich mit warmen Wasser einweichen und vorsichtig abspülen.
Achtung: Erst abreiben, wenn die Paste richtig durchgeweicht ist, ansonsten entsteht ein peelender Effekt, der die Haut noch mehr reizen könnte.
Kamille
Kamille ist eine tolle Pflanze gegen Sonnenbrand. Es gibt Kamillenblüten, Kamillentee oder Kamillentinkturen. Man kann diese als Badezusatz oder als feucht kühle Auflage benutzen.
Auflage: Ein Baumwolltuch wird mit der abgekühlten Lösung oder Aufguss getränkt und anschließend auf die geschädigte Haut aufgelegt, es entsteht einen sofort lindernden Effekt. Aber bitte achte darauf, eine leichte Verdünnung beizubehalten, andernfalls könnte es zu Reizungen führen, die die Haut noch mehr austrocknen.
Gekochte Kartoffeln
Gekochte Kartoffeln können die Hitze aus der Haut ziehen und haben somit einen lindernden Effekt bei Sonnenbrand. Sie helfen zusätzlich bei Schwellungen und Entzündungen. Die Kartoffeln werden direkt mit der Schale gekocht. Anschließend werden sie auf einem Baumwolltuch zerdrückt und müssen auskühlen. Die Kartoffelmasse in dem Tuch einschlagen und auf die sonnenverbrannte Haut legen. Solange darauf lassen, bis sich die Kartoffeln wieder erwärmt haben.
Lavendel
Lavendel wirkt beruhigend, entspannend und entzündungshemmend. Etwas Lavendel in das Badewasser geben oder Lavendeltee zum Tränken von Tüchern verwenden und dann als Auflage nutzen.
Molkebad
Schütte 400 g süßes Molkepulver (Drogerie oder Apotheke) in handwarmes Wasser und bade 15 Minuten darin. Danach aber bitte nicht abtrocknen, sondern die Molke einziehen lassen.
Apfelessig
Verrühre ein bis zwei Esslöffel Apfelessig mit einem halben Liter Wasser. Mit dieser Lösung reibst Du mehrmals am Tag die gerötete Haut ein. Der Apfelessig beruhigt und kühlt Deine gereizte Haut.
Trinken
Durch den Sonnenbrand hat Dein Körper sehr viel Flüssigkeit verloren, Deine Haut ist ausgetrocknet und zudem entzündet. Sie braucht dringend Flüssigkeit. Du solltest mindestens 1,5 Liter trinken, z. B. Wasser, Schorlen, Tees. Bitte keinen Kaffee oder Alkohol, diese können den Körper noch zusätzlich austrocknen.
Sonnenbrand vorbeugen
Wie schon oben erwähnt, sollten gerade hellhäutige Menschen auf ausreichenden Sonnenschutz achten. Du solltest eine Sonnenschutzlotion mit hohem Lichtschutzfaktor benutzen. Der Faktor gibt an, wieviel länger Du in der Sonne liegen kannst, als ohne Schutz – z.B. Lichtschutzfaktor 30: Du kannst 30- mal länger in der Sonne liegen, als ohne.
Du gehörst zum Hauttyp I, also sehr empfindlich, dann rechnet sich das so:
30 x 10 Minuten = 300 Minuten, dieses gilt jedoch einmalig, d. h. es erneuert sich nicht bei nochmaligen Eincremen. Trage die Sonnencreme eine halbe Stunde vorher auf und erneuere sie nach jedem Baden, denn nur so ist ein Schutz gewährleistet. Aber erneutes Eincremen verlängert nicht die Zeit, die Du in der Sonne bleiben darfst, sondern die Schutzwirkung bleibt bestehen. Meide die Mittagssonne oder eine direkte Sonneneinstrahlung. Allerdings heißt es nicht, dass Du im Schatten auf Schutz verzichten kannst, auch hier kann ein Sonnenbrand entstehen, denn es geht um die UV Strahlung. Achte auf schützende Kleidung! Dunkle, dichte Kleidungsstücke sind sehr gut geeignet, um einen Sonnenbrand zu verhindern, denn es gelangt wenig Sonnenlicht hindurch. Auch der Kopf und die Augen sollten geschützt werden.
Mit der richtigen Ernährung vor Sonne schützen
Nimmst Du zurzeit Medikamente, dann frage Deinen Arzt, ob Du in die Sonne gehen darfst, denn bei bestimmten Medikamenten sollte man das Sonnenlicht meiden, da diese die Lichtempfindlichkeit erhöhen können. Auch mit der Nahrung kannst Du vorbeugen, z.B. durch bestimmte Vitamine. Doch die Ernährung stellt keinen alleinigen Sonnenschutz dar.
- Vitamin E
Kürbis, Sojabohnen, gelber Paprika, Spinat - Vitamin C
Paprika, Kiwis, Zitrusfrüchte - Vitamin A
Karotten, Süßkartoffeln
Diese Vitamine sollten zusammen und über mehrere Wochen eingenommen werden, damit der Körper einen Sonnenschutz aufbauen kann. Achte auch darauf, dass Du genügend trinkst, besonders wenn Du in die Sonne gehst.
Frühzeitig für den Sonnenschutz sorgen
Auch Carotin und Calcium sind gut als Sonnenschutz geeignet. Carotin findest Du in gelben Papayas und Aprikosen oder in Karotten. Natürlich kannst Du dieses Vitamin auch als Kapseln zu Dir nehmen, so genannte Nahrungsergänzungsmittel. Es reicht, wenn Du eine Kapsel pro Tag zu Dir nimmst. Calcium bildet eine Schutzschicht für die Haut und hilft Dir somit, einen Sonnenbrand vorzubeugen. In Milch und Milchprodukten ist Calcium enthalten, Du findest es auch in Grünkohl oder Spinat. Natürlich kannst Du Calcium auch als Nahrungsergänzungsmittel in Tablettenform zu Dir nehmen, achte aber bitte darauf, dass Du die tägliche Verzehrmenge nicht überschreitest. Es wäre gut, wenn Du mit der Einnahme mindestens zwei Wochen vor Deinem Urlaub beginnst, aber denke daran, dieses darf nicht als alleiniger Schutz angesehen werden. Wir wünschen Dir einen wunderbaren Sommer. Genieße ihn, aber bitte ohne Sonnenbrand.
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