Alle treiben Yoga – Aber warum?
Was Yoga zur Trendsportart macht
Das anstrengende Spinning, Workout oder Bauch-Beine-Po-Training hat schon seit langem ein Ende: Schon seit einiger Zeit beherrscht eine neue Sportart die Fitnessstudios und auch die heimischen Wohnzimmer. Das Yoga! Es ist heute so populär wie nie und es scheint, als ob jeder die Sportart betreibt. Rund drei Millionen Deutsche schwören auf das Yoga. Egal ob morgens, mittags, abends oder sogar im Urlaub. Yoga ist ein Sport, der immer und überall praktiziert werden kann. Dabei denken viele von der Sportart, dass sie ja eigentlich gar nicht beschwerlich ist, sondern dass man nur ein bisschen meditiert. Doch das ist ein weitverbreitetes Vorurteil, denn Yoga ist vor allem eins: anstrengend. Doch warum liegt Yoga so im Trend und ist es wirklich so gesund, wie viele behaupten?
Die Herkunft der Trendsportart Yoga
Yoga ist eine sehr alte Sportart, sie reicht zurück bis vor Christi Geburt. Vor rund 3500 Jahren dürfte die Sportart entstanden sein. Ganz genau datiert ist die Entstehung jedoch nicht. Doch über das Herkunftsland lassen sich genauere Aussagen treffen: Yoga wurde zu allererst in Indien praktiziert. Ursprünglich kombinierten die Inder während des Yogas einfache Meditationsübungen mit diversen Atemübungen.
Erst sehr viel später wurde die heutige Trendsportart nach Europa importiert. Für die Verbreitung sorgte in erster Linie eine ungarische Künstlerin, Elisabeth Haich. Sie gründete mehrere Yoga-Schulen in Ungarn und in der Schweiz und veröffentliche nebenbei noch viele Bücher zum Thema Yoga. Das verschaffte der Sportart mehr und mehr Popularität. Seit den 1960er Jahren ist der Trend auch in Deutschland angekommen. Der Markt an Yoga-Schulen quillt heute regelrecht über, jeder scheint heute Yoga zu praktizieren.
Warum alle auf Yoga schwören
Viele vertreten die Meinung, dass Yoga ihnen hilft sich zu entspannen und ihnen damit gut tut. Nicht umsonst gilt Yoga als absoluter Stress-Killer und verhilft zu einem besseren Körperbewusstsein. Denn vor allem der Stress ist der Auslöser, Yoga zu praktizieren. Überarbeitung, Erschöpfung, Nervosität und Schlafmangel sind weitere Gründe. Die Sportart hat sich aber auch bei Rückenschmerzen, Verspannungen, Gelenkproblemen oder Kreislaufbeschwerden im Laufe der Jahre bewährt. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Yoga erfahrungsgemäß einen gesunden Körper schafft. Zugleich wird aber auch der Geist gestärkt.
Geht man noch weiter ins Detail, so werden auch die Muskeln durch das Yoga gekräftigt. Es regt außerdem den Stoffwechsel an und es hat auch positive Auswirkungen auf das Nervensystem. Untersuchungen haben darüber hinaus ergeben, dass sich die Blutwerte durch das Yoga verbessern lassen und auch das Immunsystem wird durch regelmäßige Yoga-Praxis gestärkt.
Die verschiedenen Yoga-Arten
Vielfältig – das ist das Adjektiv, welches Yoga wohl am besten beschreiben dürfte. Heute gibt es die unterschiedlichsten Arten, Yoga zu praktizieren. Diese legen ihr Hauptaugenmerk jeweils auf verschiedene Aspekte, wie zum Beispiel auf ein starkes Körperbewusstsein, Flexibilität oder den Muskelaufbau. Grundsätzlich ist zu empfehlen, dass ihr möglichst viele Yoga-Arten erstmal ausprobiert, bevor ihr euch endgültig auf eine festlegt. So könnt ihr selbst entscheiden, welche Variante eurem Körper am besten tut.
Ashtanga-Yoga
Diese Yoga-Art ist etwas für wahre Energiebündel. Wir garantieren dir, dass sie dich zur Erschöpfung treiben wird. Wenn du dich also einmal richtig auspowern willst, dann ist diese Variante genau das richtige für dich. Die Körperübungen, die hier in erster Linie dazu bestimmt sind deine Ausdauer zu erhöhen, werden Asanas genannt. Der Sport zeichnet sich durch seine hohe Geschwindigkeit aus. Ohne Pause wird Übung für Übung durchgezogen. Sie gilt als effektives Herz-Kreislauf-Training. Dabei muss man sich keine komplizierten Bewegungsabläufe merken. Von Stunde zu Stunde variieren die Stellungen.
Jivamukti-Yoga
Diese Art stammt aus den USA und hat sich in Europa bereits etabliert. Das Kennzeichen dieser Variante ist, dass sie mit Musik begleitet wird. Die verschiedenen Bewegungen gehen so fließend ineinander über. Zudem ist eine ausgiebige Meditationsphase Teil des sogenannten Jivamukti-Yogas.
Aerial-Yoga
Dieser Trend ist noch nicht wirklich alt. Dieser Sport wird deshalb so gerne praktiziert, da er als äußerst rückenschonend gilt. Und was macht diese Yoga-Art so besonders? Das Außergewöhnliche ist, dass man an einem Tuch von der Decke hängt und von dieser Position aus seine Übungen absolviert. Ihr könnt aber unbesorgt sein: Das Tuch ist an einem dicken Haken an der Decke sicher befestigt.
Acro-Yoga
Diese Form des Yoga gehört zu der Rubrik „PartnerYoga“ und wird von Tag zu Tag immer beliebter. Diese Variante zeichnet aus, dass die akrobatischen Übungen mithilfe eines Partners ausgeführt werden. Dieser hilft, die Asanas exakt auszuführen. Diese Bewegungskunst besteht nun schon seit ungefähr 8 Jahren und ist ein sehr kraftaufwendiges Workout. Natürlich geht es hier insbesondere um eine gute Koordination mit dem Trainingspartner. Für Einsteiger ist diese Art des Yogas nicht wirklich geeignet, denn die Übungen verlangen einem einiges an Konzentration und Durchhaltevermögen ab. Wer die Asanas jedoch richtig ausführt, der trainiert seinen gesamten Körper.
Iyengar-Yoga
Diese Variante eignet sich besonders dann, wenn du deine Bewegungsfähigkeit steigern willst. Wenn du körperlich nicht wirklich beweglich bist, so hilft dir diese Übung deine Koordination und Vitalität deutlich zu verbessern. Dabei sind die Asanas sehr gelenkschonend. Diese Sportart zeichnet dadurch aus, dass mit Hilfsmitteln trainiert wird. Es gibt Gurte, Blöcke, Stühle oder Decken, die dir dabei helfen, die Übungen präzise auszuführen. Die Stellungen werden sehr lange gehalten, was das Yoga sehr anstrengend, dafür aber auch intensiv macht.
Kundalini-Yoga
Du möchtest dir selbst etwas Entspannung und Ruhe gönnen? Du hast so viel Stress in der Arbeit und hast nur wenig Freizeit? Dann empfehlen wir dir das Kundalini-Yoga, welches besonders für Stressgeplagte von Vorteil ist. Es werden Mantren gesungen und die Atmung wird gezielt trainiert. Im Mittelpunkt der Yoga-Variante steht die Meditation, außerdem werden die Übungen sehr lange gehalten.
Sivananda-Yoga
Diese Sportart ist in erster Linie für Anfänger geeignet. Es handelt sich um eine Trainingsart, die sehr leicht zu lernen ist, den ganzen Körper beansprucht und dir mehr spirituelle Energie bringt. In jeder Yoga-Einheit werden immer zwölf Übungen absolviert und in einer festen Reihenfolge wiederholt. Die Chakren – die Energiezentren deines Körpers – sollen dabei aktiviert werden. Sivananda-Yoga ist eine Mischung aus Tiefenentspannung, Atemübungen und Meditation.
Hatha-Yoga
Du hast Probleme mit deinem Kreislauf und wünschst dir eine Sportart, mit der du diesen kräftigen kannst? Dann könnte Hatha-Yoga genau das richtige für dich sein. Bei dieser Form werden die Übungen immer etwas länger als üblich gehalten. Das beansprucht die Bänder, Sehnen und Muskeln. Mit speziellen Atemtechniken wird das Training abgerundet und du entspannst dich zunehmend. Meinst merkt man schon nach den ersten Einheiten, dass man sich aktiver fühlt. Diese Variante wird ebenfalls für den Einstieg empfohlen.
Bikram-Yoga
Diese Variante wird immer beliebter und bekommt immer mehr Beachtung. In Deutschland ist diese Form des Yoga auch als Hot Yoga bekannt. Das Yoga-Training wird bei einer Raumtemperatur zwischen 35 und 40 Grad Celsius absolviert. Das heißt es herrscht eine hohe Luftfeuchtigkeit. Dieser Saunaeffekt kann entgiftend wirken und es ist zugleich ein intensives und schonendes Ganzkörpertraining möglich.
Kann Yoga gesundheitsschädlich sein?
Die fernöstliche Sportart zählt zu denjenigen, die prinzipiell in jedem Alter absolviert werden können. Auch das Gewicht spielt hier eher eine untergeordnete Rolle. Man kann – wie bei jeder Sportart – jedoch auch gefährliche Verletzungen riskieren. Das passiert vor allem dann, wenn man nicht auf seinen eigenen Körper hört und sich zu sehr belastet. Zudem solltet ihr am Anfang die Übungen auf keinen Fall alleine durchführen. Geht in ein Fitnessstudio und lasst euch die Asanas von einer qualifizierten Trainerin zeigen. Denn falsch ausgeführte Übungen können auf die Bandscheiben gehen und zu Gelenkschmerzen führen.
Sollte euch bei einer Übung etwas wehtun, dann hört lieber damit auf und praktiziert eine neue. Denn Yoga sollte auf jeden Fall keine Schmerzen verursachen. Habt ihr nämlich Schmerzen, so strapaziert ihr automatisch eure Muskeln über. Bis ihr einen Unterschied in eurer Dehnfähigkeit merkt, können durchaus ein paar Monate vergehen.
Hinzu kommt, dass jeder Körper individuelle Schwachstellen hat. Auch diese erkennt ein guter Lehrer auf Anhieb und kann gezielte Übungen dafür vorschlagen. Seid daher sehr geduldig und versucht nicht mit Biegen und Brechen, die Übungen gleich am Anfang perfekt auszuführen. Auch beim Yoga gilt: „Übung macht den Meister!“
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