Künstliche Nägel
Künstliche Fingernägel – die Lösung für strapazierte Nägel
Wer kennt das nicht? Der Fingernagel bricht oder splittert, der Nagellack macht auch was er will und kaum ist man einmal nervös, knabbert man die Nägel an. Natürlich wirkt sich das auch auf die Optik der Fingernägel aus. Doch was kann man tun, damit sich die strapazierten Nägel erholen können – und trotzdem einen guten Eindruck hinterlassen? Immerhin gelten unsere Fingernägel und Hände ja als „Visitenkarte“, denn sie sind mit der erste Eindruck, den andere Menschen von uns erhalten.
Auch wer gerne und viel mit bunten und auffälligen Nagellacken experimentiert, weiß, wie nervig Tipwear sein kann. Dabei platzt der Nagellack an der Spitze ab und sieht sofort ungepflegt und hässlich aus. Wenn du die Nase voll davon hast, ständig zur Maniküre zu laufen oder jeden Tag neu lackieren zu müssen, sind künstliche Fingernägel eine sinnvolle Alternative. Dabei unterscheidet man zwischen den drei bekanntesten Formen: Acrynägel, Gelnägel sowie der neueste Trend, Nägel aus Fiberglas. Doch worin unterscheiden sie sich eigentlich und welches ist die beste Wahl für dich? Sollte man lieber zu einer professionellen Nageldesignerin gehen oder kann man künstliche Nägel auch zuhause selbst machen? Wir stellen dir die verschiedenen Systeme vor und verraten ihre Vor- und Nachteile.
Die richtige Vorbereitung ist das A und O für schöne Nägel
Egal, welches System du für deine künstlichen Fingernägel nutzen möchtest, eines ist für alle Varianten gleich: die Vorbereitung. Denn ist der Nagel nicht optimal für die Behandlung präpariert, kann es dazu kommen, dass der neue Nagel nicht optimal haftet oder man gar die Nägel darunter beschädigen kann. Zuerst müssen deshalb die Hände gründlich gewaschen und von sämtlichen Fetten befreit werden. Es bietet sich auch an, dass du sowohl unter den Nägeln als auch auf der Nageloberfläche mit einer Nagelbürste sanft sämtliche Rückstände abschrubbst.
Nun solltest du alle deine Nägel mit einer Glasfeile auf die gleiche Länge feilen. Schneiden sollte man Fingernägel übrigens nicht, denn das kann dazu führen, dass deine Nägel brüchig werden und splittern. Man sagt als kleine Faustregel, dass deine natürlichen Nägel nicht mehr als 2 mm über deine Fingerkuppe hinausragen sollten. So bieten sie einerseits genug Haftfläche für die künstlichen Nägel und andererseits sind sie nicht zu lang.
Auch deine Nagelhaut, die quasi die Verbindung zwischen Finger und Nagel bildet, will gut vorbereitet sein. Nachdem du die Hände für einige Minuten in lauwarmem Wasser eingeweicht hast, solltest du die Nagelhaut vorsichtig mit einem Rosenholz-Stäbchen zurückschieben und die überschüssige Haut mit einem weichen Tuch abnehmen.
Zum Abschluss muss die Oberfläche des Fingernagels angeraut werden – und hier liegt schon der erste „Knackpunkt“. Feilst du zu viel von der Oberfläche ab, kann der Nagel zu dünn werden. Dadurch ist übrigens auch das Gerücht entstanden, dass künstliche Nägel deine eigenen Fingernägel angreifen würden. Richtig gemacht passiert nichts – außer dass deine neuen Fingernägel besonders schön aussehen! So vorbereitet sind deine Nägel bereit für die Kunstnägel. Und diese schauen wir uns jetzt einmal genauer an.
Acrylnägel – stabil und doch flexibel
Gerade dann, wenn du viel mit deinen Händen arbeitest oder sehr häufig deine Hände wäschst, sind Acrylnägel eine gute Wahl. Bei Acrylnägeln wird die Masse, die auf die Nägel aufgetragen wird, erst kurz vor der Behandlung frisch angemischt. Die Masse besteht aus Polymer (dem Acrylpulver) und dem Monomer (dem flüssigen Acryl). Dabei ist es extrem von Bedeutung, dass das Mischungsverhältnis exakt eingehalten wird, damit die Masse auch die richtige Konsistenz hat. Nun wird die Masse vorsichtig mit einem Pinsel auf den Fingernagel aufgetragen und härtet innerhalb kurzer Zeit vollständig an der Luft aus. Danach müssen die Nägel nur noch in Form gebracht werden und fertig ist der neue Look.
Acrylnägel sind dafür bekannt, dass sie deutlich härter und stabiler als Natur- oder Gelnägel sind und auch Stöße gut aushalten können. Die Fingernägel aus Acryl können über einen Zeitraum von bis zu drei Wochen halten. Da sie selbstverständlich nicht mit dem Naturnagel mitwachsen können, sieht man nach diesem Zeitraum langsam den Übergang. Sobald du diesen kleinen Spalt siehst, wird es Zeit, die Nägel wieder neu zu machen bzw. „aufzufüllen“. Übrigens: Auch wenn immer wieder fälschlicherweise behauptet wird, dass Acrylnägel krebserregend sein können, ist dies nicht wahr. Genau genommen sind die Inhaltsstoffe in Acrylnägeln fast genau die gleichen wie in Gelnägeln. Der Unterschied liegt also hauptsächlich darin, dass das eine Produkt frisch angemischt wird und das andere halt schon fertig ist.
– Vorteil: Richtig aufgetragen sind Acrylnägel viel dünner als Gelnägel und sehen dementsprechend auch viel natürlicher aus. Zudem lassen sich Fingernägel aus Acryl leichter wieder vom Nagel lösen und das ohne ihn zu schädigen
– Nachteil: Es gibt einige Menschen, die auf die Acrylmasse allergisch reagieren können und auch der Geruch der Masse kann empfindlichen Menschen aufs Näschen schlagen.
Gelnägel – großer Tragekomfort und mehr Flexibilität
Künstliche Nägel mit der Gel-Technik werden oft als die schonendere Alternative zu Acrylnägeln angepriesen und tatsächlich zeichnen sie sich dadurch aus, dass sie weicher und flexibler sind. Zudem gibt es bei Gelnägeln eine breite Auswahl. Du kannst dir Gel-Tips zur Verlängerung (oder für eine besonders langanhaltende French Manicure) machen oder aber die kompletten Nägel abdecken, zum Beispiel um sie vor Umwelteinflüssen zu schützen. Auch wenn du stark gekrümmte Fingernägel oder tiefe Rillen auf der Nageloberfläche hast, kannst du das Gel nutzen, um Unebenheiten unauffällig aufzufüllen. Ist das Gel auf die Fingernägel aufgetragen, werden sie unter einer UV- oder Halogenlampe ausgehärtet.
Bei Gelnägeln hast du die Möglichkeit, zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten auszuprobieren. Die wohl beliebteste Variante ist dabei natürlich die der „French Nails„, bei denen die Spitze der Fingernägel weiß lackiert wird. Das sieht nicht nur immer gepflegt und hübsch aus, sondern ist auch zu allen Anlässen passend – vom Büro bis hin zur Hochzeit. Aber natürlich sind dir auch sonst fast keine Grenzen gesetzt. Von knalligen Farben bis hin zu Verzierungen mit kleinen Strass-Steinchen ist alles möglich – und Verzierungen halten garantiert länger als auf dem Naturnagel.
– Vorteil: Durch die fertige Gelmasse sind Gelnägel einfacher zu Hause zu machen.
– Nachteil: Die UV- oder Halogenlampe, die zum Aushärten genutzt wird, kann sehr viel Wärme abgeben, was manche Frauen als unangenehm empfinden können.
Der neueste Trend: Fiberglas-Nägel
Noch sind Fingernägel aus Fiberglas ein echter Geheim-Tipp und es gibt noch nicht allzu viele Nagelstudios, die diese Alternative zu Gel- und Acrylnägeln anbieten. Doch das könnte sich bald ändern, denn die Ergebnisse sprechen für sich. Weder mit Acryl noch mit Gel bekommt man so exakte und natürliche Ergebnisse wie mit Fiberglas.
Die Masse ist sehr widerstandsfähig und extrem hart. Gerade deshalb werden Fiberglas-Nägel vor allem bei Menschen aufgetragen, die stark geschädigte Fingernägel haben, zum Beispiel durch exzessives Fingernägelkauen oder aber auch durch starkes Rauchen, welches die Nägel dauerhaft verfärbt hat. Fiberglas gilt als die schonendste Alternative im Bereich der künstlichen Fingernägel. Die Kleb- und Aktivierungsstoffe, mit welchen das Fiberglas auf dem Nagel aufgebracht wird, sind komplett geruchs- und schadlos. Zudem halten Fingernägel, welche mit Fiberglas bearbeitet werden, vier bis sechs Wochen. Danach müssen auch sie wieder aufgefüllt oder erneuert werden.
– Vorteil: Künstliche Nägel aus Fiberglas sind extrem widerstandsfähig, sehr hart und dadurch auch für Menschen geeignet, die mit Gel- oder Acrylnägeln nicht ganz zufrieden sind
– Nachteil: Noch gibt es nicht viele Nagelstudios, die diese Art der künstlichen Nägel in ihrem Repertoire führen. Deshalb sind Fiberglas-Nägel auch noch eine recht kostspielige Alternative, die man zudem auch nicht daheim selbst machen kann.
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