Normcore: Der normalste Stil der Welt
Lässig, alltagstauglich, bequem und einfach nur normal – Diese Adjektive umschreiben den neuen Modetrend wohl am besten: Der sogenannte „Normcore“ hat weltweit die Modewelt erobert! Doch was bedeutet das Wort „Normcore“ eigentlich und was macht den Stil aus? Der eher ungewöhnliche Name setzt sich aus den beiden englischen Wörtern „normal“ und „Hardcore“ zusammen. Der Normcore beschreibt damit einen Unisex-Modetrend und repräsentiert damit den eher unauffälligen Kleidungsstil, den man als durchschnittlich bezeichnen kann. In diesem Beitrag erfahrt ihr, woher der Modetrend kommt, was genau ihn ausmacht und welche Schuhe bzw. Accessoires ihr bei dem Trend unbedingt oder keinesfalls tragen solltet.
Was ist Normcore genau und woher kommt er?
Normcore heißt der neue Trend schlechthin. Dabei liegt der Fokus besonders darauf einfach normal auszusehen und sich nicht von der Masse abzuheben. Man bevorzugt hier ganz bewusst den Stil mit No-Name-Marken und pfeift auf die aktuellen Trends, die von so vielen Fashionistas und Modegurus gefeiert werden. „Normcore“ ist der neue Hipster Trend, der den Individualismus bewusst verschwinden lässt.
Der Trend hat seinen Ursprung in den USA, genauer gesagt in New York. Eine Trend-Agentur namens K-Hohle hat den Trend in die Welt gesetzt. So veröffentlichte sie einen Text mit dem Titel „Youth Mode: A Report of Freedom“. Darin stellten die Autoren heraus, dass die jungen Teenager von heute jetzt Mom-Jeans und uninteressante No-Name-T-Shirts tragen sollten. Hiermit soll sich bewusst von den schwankenden und schnell wechselnden Modetrends abgewendet werden. Damit ist der Normcore kein wirklicher Modestil, da er sich bewusst davon abwendet, als Stil defniert zu werden. Normcore bedeutet daher im Grunde Einheitslook, bei dem man sich dafür entscheidet, bewusst unmodisch zu sein.
Beim Normcore geht es darum bewusst auf Modetrends zu pfeifen und genau das anzuziehen worauf man gerade Lust hat. Hierbei ist es gewollt, unbeachtet zu bleiben.
Die Stilelemente des Normcore
Ziel des Normcores ist es schlicht und einfach nicht aufzufallen. Man trägt keine knalligen Farben, Schnick-Schnack oder besondere Prints und Muster. Beispielsweise gehören schlichte und elegante Blusen nicht zum Normcore-Stil. Das wohl wichtigste Element für Frauen bei diesem Trend ist die sogenannte „Mom Jeans“. Die Jeans sieht an bei diesem Beispiel aus, als wäre Sie von der Mutter vererbt worden. Dabei handelt es sich um hochgeschnittene Jeans in Karottenform aus festem Denim. Diese Hose ist mit der wichtigste Bestandteil des Normcore-Modetrends. Aber auch Chinohosen werden im Zuge des Normcore gerne getragen.
Auch Männer tragen den neuesten Normcore-Trend. Diese kombinieren beispielsweise eine schlichte Jeans mit bequemen Boots und einer Oversize-Fleece-Jacke. Natürlich können auch die Männer unauffällige Sportschuhe tragen und dazu beispielsweise eine Jogginghose und ein schlichtes T-Shirt kombinieren.
Für besonderes Aufsehen sorgte in Zusammenhang mit der Normcore-Modewelle eine Haute-Couture-Schau von Chanel. Während dieses großen Events wurden exklusive High-Fashion-Kleider von den Models getragen und dazu schlichte Turnschuhe einer No-Name-Marke kombiniert.
Normcore: Schuhe und Accessoires
Zuerst muss hinsichtlich der Accessoires gesagt werden, dass man für den Normcore-Stil selten Accessoires benötigt, da diese oft zu auffällig wirken. Es gibt hier sogar strikte Tabus. So sollten die Männer beispielsweise keine Krawatte tragen, da diese zu edel und elegant für den Stil wirkt. Frauen sollten hier besonders auf auffälligen Schmuck und Ohrringe verzichten. Dann lieber zu einer schlichten Uhr greifen. Auch Fake-Brillen sind innerhalb des Normcore-Looks sehr beliebt. Sie unterstreichen den „Undone“-Look noch weiter. Auch auf edle Taschen wird im Normcore als Accessoire weitestgehend verzichtet. Hier greift man lieber zu einem schlichten und unauffälligem Jutebeutel. Auch eine schlichte Sonnenbrille kann zu dem Look kombiniert werden. Aber auch wenn dem neuen Look keine Accessoires hinzugefügt werden, tut das eurem Normcore-Outfit auf jedem Fall keinen Abbruch.
Bezüglich der Schuhe kann sowohl bei Männern und bei Frauen zu allem gegriffen werden, was bequem ist. Auch Birkenstock-Latschen und Sandalen sind hier erlaubt. Oft werden diese Schuhe auch mit langen Socken kombiniert, um besonders „undone“ zu wirken. Wie bereits angesprochen sind die meist getragenen Schuhe der Normcore-Anhänger dennoch Sneaker, Turnschuhe sowie bequeme Boots.
Der Unterschied zwischen Normcore und Hipster
Doch was unterscheidet den Normcore-Stil nun vom Hipster-Trend? Die beiden Trends sind nicht 1:1 dasselbe, jedoch haben Sie einiges gemeinsam. So lässt sich behaupten, dass der Normcore seine Wurzeln in der Hipster-Bewegung hat. Somit bezeichnen einige Normcore-Fans den Stil als „Hipster 2.0“. Daher war es die eigentliche Intention des Hipster-Trends, sich modisch bewusst von anderen Menschen abzugrenzen. Damals wirkte der Einheits-Look trist und langweilig. Doch kaum war der Trend in der Modewelt gesetzt, so schien jeder auf der Hipster-Welle mit zu schwimmen. Somit hatte man wieder einen Einheitslook, von dem man sich abzuwenden versuchte. Dieser Einheitslook wurde anschließend vom neuen Modetrend Normcore noch weiter intensiviert. Der Hipster-Trend wurde so noch weiter verstärkt.
Das Motto des Normcore-Trends ist damit eindeutig: Je unmodischer, desto besser.
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