Kaputte Haare: So schaffst du Abhilfe!
Die Party des Jahres steht an oder du hast ein ganz besonderes Date – klar, dass du dich von deiner besten Seite zeigen willst. Outfit, Make-up, Frisur, alles muss stimmen. Doch was machst du mit deinen kaputten Haaren? Wie machst du aus strohigem Haar wieder gesundes, glänzendes Haar, das du nach Belieben frisieren kannst? Warum Haare überhaupt ihren Glanz und ihre Spannkraft verlieren, wie du dem vorbeugen kannst und welche Sofort-Hilfe-Tipps du im Notfall beherzigen kannst, erfährst du hier!
Ursachen für kaputte Haare
Kaputte Haare können verschiedene Ursachen haben. Meistens sind sie das Ergebnis von schädlichen Umwelteinflüssen, zu wenig oder der falschen Pflege. Die Haare umgibt ein natürlicher Fettfilm, der sie vor Umwelteinflüssen und Hitze schützt. Durch tägliches Waschen verschwindet der Fettfilm und es entstehen Schuppen und eine brüchige Haarstruktur. Für eine optimale Pflege ist es vollkommen ausreichend, das Haar höchstens zwei bis drei Mal pro Woche zu waschen. Haare sind empfindlich gegenüber chemischen Substanzen und zu großer Hitze. Wenn du immer wieder deinen Typ verwandelst, indem du sowohl deine Haarfarbe als auch dein Styling ständig änderst, strapazierst du deine Haare enorm. Sowohl das Föhnen und Glätten als auch der Lockenstab und die zahlreichen verschiedenen Stylingprodukte belasten die Haarstruktur.
Darüber hinaus gibt es noch andere Ursachen für kaputte Haare: Häufiges Schwimmen in gechlortem Wasser, Stress, falsche Ernährung, zu wenig Flüssigkeitszufuhr oder Krankheiten wie zum Beispiel der Mangel an bestimmten Nährstoffen, Magersucht oder eine Unterfunktion der Schilddrüse. Ist das Haar zu vielen Belastungen ausgesetzt, reagiert es immer gleich: Die Haarstruktur wird zuerst brüchig und fahl, geht dann ganz kaputt und die Spitzen des Haars spalten sich auf (Spliss). Das Haar wird weniger elastisch, bekommt eine raue Textur, verliert seine Stärke und seinen Glanz.
So verhinderst du kaputte Haare
Am besten ist es, dafür zu sorgen, dass die Haare überhaupt nicht erst zu trocken und spröde werden. Das erreichst du mit der richtigen Pflege, die mit dem Haarewaschen beginnt. Wenn du sehr feines Haar hast, das schnell fettig wirkt, neigst du vielleicht dazu, deine Haare täglich zu waschen. Silikonhaltige Shampoos lassen das Haar glänzen und sorgen für schimmernde Reflexe. Sie haben aber auch Nachteile: Silikone legen sich um das Haar und überdecken mögliche vorhandene Schäden. Außerdem lassen sie so keine Feuchtigkeit durch. Das Haar kann sich wegen dieser Ummantelungen und Ablagerungen somit nicht mehr selbst mit Feuchtigkeit versorgen, sondern wird schwerer und wirkt schneller fettig, sodass du es häufiger wäschst.
Nutze deshalb auf jeden Fall ein mildes und silikonfreies Shampoo, das die Haarstruktur schont. So wirkt dein Haar länger frisch, es fettet nicht so schnell und reizt auch die Kopfhaut nicht so stark wie andere Shampoos. Du musst deine Haare nicht täglich waschen und belastest sie weniger. Achte außerdem darauf, das Shampoo immer nur in den Haaransatz zu massieren, die Haare selbst werden beim Ausspülen automatisch gereinigt. Apropos: Spül deine Haare nach dem Waschen einmal kurz mit eiskaltem Wasser durch und sie erhalten einen wunderschönen Glanz! Lange Haare pflegst du am besten zusätzlich mit einer Pflegespülung (ebenfalls ohne Silikone). Sie erleichtert das Kämmen und verhindert somit Haarbruch, eine der Hauptursachen für kaputte Haare.
Hitze vermeiden!
Nach dem Haarewaschen ist das Trocknen angesagt und auch hier solltest du einiges beachten, denn nasse Haare sind besonders empfindlich. Rubbel dein Haar niemals einfach kräftig mit dem Handtuch trocken. Stattdessen tupfe lieber mit dem Handtuch nur leicht auf die Haare und wickele es dir dann – wie einen Turban – um den Kopf. In den nächsten zehn Minuten lässt du das Handtuch einfach an, in dieser Zeit nimmt es die Feuchtigkeit aus den Haaren auf. Die Hitze des Föhns ist der größte Feind der Haare, in den meisten Fällen ist zu starke Föhnhitze der Grund für spröde Haare. Experten empfehlen deshalb, am besten komplett auf das Föhnen zu verzichten. Das ist aber, zum Beispiel im Winter oder wenn du dir eine tolle Frisur kreieren möchtest, nicht immer möglich. Deshalb achte darauf, nur möglichst kurz zu Föhnen und dabei nur kalte Luft zu nutzen. Auch der Lockenstab arbeitet mit Hitze und kann deine Haare schädigen. Besser ist es, für Locken Papilloten oder Lockenwickler zu nutzen. Du drehst sie einfach nach dem Waschen in die Haare, die so auf ganz schonende Weise gelockt werden. Übrigens: Direkte Sonneneinstrahlung kann die Haare ebenfalls schädigen. Wenn du dich viel draußen in der Sonne aufhältst, ist ein Sonnenschutz-Spray für die Haare zu empfehlen.
Vorsicht beim Styling und Färben!
Verzichte im Idealfall auf Schaumfestiger und Haarspray, denn diese Stylinghilfen verkleben die Haare, die dadurch austrocknen. Wenn du gar nicht auf sie verzichten kannst, setze sie möglichst sparsam ein. Offen getragen reiben sich die Haare viel häufiger aneinander, deshalb werden sie schneller brüchig und spröde. Trage deine Haare deshalb wann immer möglich und du nicht in einer Situation bist, in der du deine Mähne zeigen willst, locker zusammengebunden oder geflochten. Verwende dabei aber keine Metall-Haarspangen oder Haargummis mit Metallverschluss. Das relativ scharfkantige Metall bricht die Haare, die sich in der Folge schnell aufspalten. Ähnliches gilt für die Bürste. Plastik- und Metallborsten greifen die Haarstruktur an und erhöhen das Risiko für Haarbruch. Besser für Haar und Kopfhaut sind Bürsten mit Holz- oder Wildschweinborsten.
Wenn du Lust auf Typveränderung hast und dir eine neue Haarfarbe wünschst, achte darauf, Naturprodukte zu bevorzugen. Wenn ein Ansatz nachgewachsen ist, färbe oder töne nur ihn nach, sodass er nicht mehr sichtbar ist. Das erspart das Nachfärben des ganzen Haars und schont vor allem die empfindlichen Spitzen. Apropos Spitzen: Regelmäßiges Abschneiden der Spliss-anfälligen Spitzen sieht nicht nur gepflegter und gesünder aus, es verhindert auch, dass sich die Haare weiter aufspalten.
Hilfe! Wie rette ich meine kaputten Haare?
Wenn deine Haare bereits kaputt sind, kommt es darauf an, wie groß die Schäden sind. Grundsätzlich gilt: Je früher du reagierst, umso besser wird das Ergebnis. Kleinere Schäden kannst du prima mit ein paar einfachen Hausmitteln reparieren.
Besonders gut zur Pflege kaputter Haare geeignet, ist eine einmal wöchentliche Olivenöl-Kur. Träufel abends vor dem Schlafengehen einige Tropfen davon in dein Haar und massiere es vorsichtig ein, vor allem in die brüchigen Spitzen. Danach wickelst du die Haare in ein Handtuch ein und lässt das Öl über Nacht seine Wirkung entfalten. Am nächsten Morgen brauchst du die Haare nur (am besten mit einem milden Shampoo) zu waschen und schon sind sie wieder ganz weich und wunderschön. Wenn es etwas schneller gehen soll, deck die mit Olivenöl einmassierten Haare zuerst rundherum mit Frischhaltefolie ab und wickel dann das Handtuch darum. Durch die Folie verstärkt sich die Wirkung des Olivenöls und du kannst die Haare schon nach etwa 2 Stunden auswaschen. Übrigens: Statt Olivenöl kannst du auch Mandelöl verwenden.
Vor Austrocknung schützen
Einige Experten empfehlen eine natürliche Power-Kur: Sie besteht aus Eigelb, Honig und Olivenöl (sowie nach Belieben Vollfettjoghurt), das zu einer cremigen Masse zusammengerührt wird. Diese trägst du dann sorgfältig auf die Haare auf und wickelst diese ebenfalls zuerst in Frischhaltefolie und dann in ein Handtuch. Nach einer Einwirkzeit von ein bis zwei Stunden kannst du die Haare sorgfältig mit lauwarmem Wasser ausspülen. Ebenfalls nützlich ist es, vor dem Waschen die Haarspitzen mit etwas Kokosöl oder Kokoswachs einzureiben. So schützt du die angegriffenen Haare vor weiterer Austrocknung.
Ein weiterer, wenn auch auf den ersten Blick etwas seltsamer, Tipp ist es, die kaputten Haare einige Tage überhaupt nicht zu waschen. Warum? Der Talg, der die Haare fettig macht, ist die beste natürliche Haarkur! Ideal ist es, wenn du ihn mit einer Bürste gleichmäßig im Haar verteilst. Wenn du also ein paar Tage Urlaub hast oder krank bist, probier es ruhig mal aus, es funktioniert!
Wenn nichts mehr hilft
Wenn die Haare aber richtig kaputt sind und die Haarspitzen bereits gespalten sind, dann helfen weder Hausmittel noch Pflegeprodukte aus dem Handel. Richtig kaputte Haare lassen sich nicht wieder zusammenflicken, ganz egal, was die Werbung auch versprechen mag. In diesen Fällen hilft nur die Schere, um die Schäden wieder loszuwerden. Mit einem frischen Schnitt und der richtigen Pflege beugst du Haarbruch und Spliss einfach vor und du musst dir keine Gedanken mehr um kaputte Haare machen!
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