Verhütungsmittel – was passt für Dich am Besten?
Welches Verhütungsmittel soll ich wählen?
Es gibt eine Vielzahl von Verhütungsmethoden, die für Frauen mal mehr und mal weniger gut geeignet sind. Da es sich meist um hormonelle Verhütung handelt, lohnt es sich, die verschiedenen Methoden zu vergleichen. Wir haben einige für Dich zusammengestellt., damit Du dir einen Überblick verschaffst. Wichtig für die Verhütung ist der sogenannte Pearl-Index. Der Pearl-Index zeigt die Wirksamkeit von Verhütungsmethoden an indem er veröffentlicht, wie viele Frauen bei Verwendung dieser Methode innerhalb eines Jahres schwanger werden.
Die Pille
Die Pille hat als Verhütungsmittel einen Pearl-Index von 0,1 bis 0,9. Sie schützt nicht gegen Geschlechtskrankheiten und ist nur dann wirksam, wenn sie regelmäßig eingenommen wird. Die Einnahme von schleimlösenden Medikamenten oder eine Durchfallerkrankung kann die Wirksamkeit der Pille einschränken. Manche Pillenprodukte können eine körperliche Gewichtszunahme fördern und bei unpassender Hormonzusammensetzung die Libido einschränken. Die Pille kann jedoch auch die Menstruation regulieren und das Hautbild verbessern. Wer die Pille als Verhütungsmittel wählt, sollte daher auf körperliche und seelische Veränderungen achten und diese dem behandelnden Arzt mitteilen. Die Hormone, die in der Pille enthalten sind, wirken nicht nur auf den Körper, sondern auch auf die Psyche.
Das Kondom
Das Kondom ist ein sehr verbreitetes Verhütungsmittel. Es hat einen Pearl-Index von 2 bis 12. Diese Schwankung ergibt sich zumeist durch die fehlende Verantwortung bei der Anwendung. Spitze Fingernägel können ein Kondom schnell perforieren und die Sicherheit einschränken. Bei der Nutzung von einem Kondom müssen beim Aufsetzen die Finger frei von Sperma sein. Das Kondom wirkt nicht nur als Verhütungsmittel, sondern auch als Schutzschild gegen Geschlechtskrankheiten. Es ist relativ preisgünstig und hat keine Auswirkungen auf den Hormonhaushalt. Das Kondom kann jedoch leicht abrutschen oder platzen – daher vorsichtig verwenden. Das Kondom ist das einzige Verhütungsmittel, dass gegen HIV und AIDS schützen kann.
Das Hormonstäbchen
Bei einem Stäbchen handelt es sich ein Hormondepot, das unter die Haut am Oberarm eingebracht wird. Der Pearl-Index liegt bei 0 bis 0,8 – damit sind Hormonstäbchen ein sehr sicheres Verhütungsmittel. Die Hormone, die im Stäbchen vorhanden sind, werden langsam und dosiert über 3 Jahre hinweg an den Körper abgegeben. Dadurch wird, wie bei der Pille auch, die Schleimschicht am Gebärmutterhals verdickt. Diese wirkt dann ebenfalls als Verhütungsmittel. Das Stäbchen hat den Vorteil, dass man die Einnahme der Hormone nicht vergessen kann. Gegen Geschlechtskrankheiten ist ein Stäbchen nicht wirksam. Es ist ein reines Verhütungsmittel. Nach dem Einsatz wirken Stäbchen fast direkt vom ersten Tag an, dürfen aber nur vom Arzt gesetzt und auch wieder entfernt werden.
Das Hormonpflaster
Das Hormonpflaster funktioniert auch ähnlich wie die Antibabypille. Der Pearl-Index liegt hier bei 0,72 – 0,9 und gilt daher auch als sehr sicher. Das Pflaster wird 3 Wochen getragen, dabei jede Woche erneuert. Es wird eine gleichmäßige Dosis von Hormonen ausgeschüttet. In der Woche wo kein Pflaster getragen wird findet normalerweise, wie auch bei der Pille, die Blutung statt.
Die 3-Monatsspritze
Bei der 3-Monatsspritze handelt es sich um ein reines Verhütungsmittel, sie kann nicht gegen Geschlechtskrankheiten schützen. Der Pearl-Index liegt zwischen 0,3 und 0,88. Die 3-Monatsspritze greift in den Hormonhaushalt ein und unterdrückt in den meisten Fällen die monatliche Blutung. Die meisten Ärzte empfehlen die 3-Monatsspritze daher nur Frauen, die ihre Familienplanung bereits abgeschlossen haben. Nach dem Absetzen der 3-Monatsspritze dauert es oft sehr lange, bis der Zyklus sich wieder normalisiert hat. Die 3-Monatsspritze wird ausschließlich vom behandelnden Arzt gespritzt.
Die Spirale
Die Spirale wird auch Intrauterinpessar genannt. Der Pearl-Index liegt zwischen 0,5 und 2,7. Daher gilt die Spirale als sehr sicheres Verhütungsmittel. Spiralen sind 3 bis 4 Zentimeter lang, bestehen aus Kupfer und werden ambulant vom behandelnden Gynäkologen in die Gebärmutter eingesetzt. Am unteren Ende befindet sich ein kleiner Faden, damit der Arzt, bei Bedarf, die Spirale einfach wieder entfernen kann. Durch die täglichen normalen Bewegungen wandert die Spirale in der Gebärmutter und verhindert mechanisch das Einnisten einer befruchteten Eizelle. Die Spirale ist nur als Verhütungsmittel nutzbar und schützt in keinster Weise gegen die Übertragung von Geschlechtskrankheiten. Der Vorteil an der Spirale ist, dass hier keine Hormone im Spiel sind sondern der Kupfer das Einnisten verhindert.
Das Diaphragma
Das Diaphragma hat einen Pearl-Index zwischen 1 und 20. Die Wirksamkeit als Verhütungsmittel hängt stark davon ab, wie gut die Nutzerin mit der Handhabung des Diaphragmas zurechtkommt. Um die verhütende Wirkung des Diaphragmas noch erfolgreich zu steigern, sollte man es immer mit einem Spermizid kombinieren. Das Diaphragma sieht fast aus wie ein noch zusammengerolltes Kondom und besteht aus einem flexiblen Gummi. Es wird vor dem Geschlechtsverkehr eingesetzt und sitzt direkt vor dem Muttermund. Spermien sollen mechanisch daran gehindert werden, in diesen einzudringen. Ein korrekter Sitz und die Verwendung von Spermiziden sind daher wichtig. Ein Schutz vor Geschlechtskrankheiten besteht nicht.
Der Verhütungsring
Der Verhütungsring hat einen Pearl-Index von 0,4 bis 0,65 und ist dementsprechend eine sichere Methode zur Verhütung. Der Ring wird einmal im Monat in die Vagina eingesetzt und funktioniert so wie die Antibabypille. Der Ring schüttet Hormone aus und hindert den Eisprung. Der Ring schützt nicht vor Geschlechtskrankheiten und ist eine hormonelle Verhütungsmethode. Falls der Ring unabsichtlich herausfällt, sollte man ihn mit Wasser reinigen und innerhalb von 3 Stunden wieder einsetzen.
Das Frauenkondom
Das Frauenkondom besitzt einen Pearl-Index von 5 bis 25. Die Wirkung als Verhütungsmittel hängt stark von der richtigen Anwendung ab. Das Frauenkondom besteht zumeist aus Latex und wird vor dem Geschlechtsverkehr in die Vagina eingeführt. Sie schützt von den Schamlippen bis zur Gebärmutter, ist kaum spürbar und legt sich an die Vaginalschleimhaut wie eine zweite Haut. Das Frauenkondom wirkt nicht nur als Verhütungsmittel, sondern auch erfolgreich gegen die meisten bekannten Geschlechtskrankheiten. Das Frauenkondom ist lediglich für eine einmalige Benutzung gedacht und muss dann, wie andere Kondome auch, durch ein neues ersetzt werden. Das Frauenkondom kann schon Stunden vor dem Sex eingesetzt werden und erhöht damit die Flexibilität.
Der Verhütungscomputer
Der Verhütungscomputer besitzt einen Pearl-Index von 2 bis 5. Er ist dabei behilflich, die fruchtbaren Tage zu errechnen. Es gibt auf dem Markt verschiedene Varianten von Verhütungscomputern. Manche messen nur die Körpertemperatur, andere auch noch den Hormonspiegel im Urin. Ein Verhütungscomputer kann nicht nur erfolgreich als Verhütungsmittel eingesetzt werden, sondern auch bei der Familienplanung behilflich sein. Bei kritischen und fruchtbaren Tagen, die vom Verhütungscomputer angegeben werden, müssen noch zusätzlich andere Verhütungsmittel angewendet werden. Diese können, je nach Beschaffenheit (Kondom, Frauenkondom), einen Schutz gegen Geschlechtskrankheiten bieten. Die reinen Berechnungen des Verhütungscomputers natürlich nicht.
Hoffentlich findest Du das richtige für Dich!
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