Naturlocken pflegen
Die richtige Pflege für schöne und glänzende Locken
Eine üppige und geschmeidige Lockenpracht wirkt mädchenhaft verspielt und wird von vielen Frauen mit glatten Haaren beneidet. Lockiges Haar ist wegen seines besonderen Aufbaus jedoch widerspenstig, reagiert sehr sensibel auf äußere Einflüsse und muss sorgfältig gepflegt werden, um seinen gesunden Glanz zu bewahren. Damit Du mit gezielten Maßnahmen und geeigneten Produkten Deine Naturlocken pflegen kannst, wollen wir Dir im Folgenden die wichtigsten Tipps im Umgang mit Deinem Haartyp vorstellen. Mit den hier genannten Pflegeschritten wirst Du eine voluminöse Lockenmähne zaubern können, die sich geschmeidig anfühlt, sich leichter bändiger lässt und einen auffallend schönen Glanz entwickelt.
Naturlocken und ihre Beschaffenheit
Abhängig von der Struktur der Haarwurzel ist die Versorgung mit dem in der Kopfhaut produzierten Talg bei jedem Haartyp unterschiedlich. Korkenzieherlocken und starke Wellen weisen an der Cuticula, der äußeren Schicht des Haarschaftes eine deutlich geringere Anzahl an Schuppenplättchen auf, wodurch das krause Haar vor äußeren Einflüssen schlechter geschützt ist. Diese Schuppenplättchen sind zudem für die Reflexion von Licht verantwortlich, die für einen attraktiven Glanz sorgt. Daher wirken lockige Haare oft stumpf und glanzlos. Gleichzeitig verhindert das durch die gekrümmten Follikel verursachte gekringelte Wachstum der Haare, dass diese mit dem an der Kopfhaut abgegebenem Talg in Berührung kommen und ausreichend mit diesem schützenden und pflegenden natürlichen Fett versorgt werden. Lockiges Haar gilt daher als der empfindlichste aller Haartypen und fühlt sich ohne sorgfältige Pflege schnell trocken und spröde an. Nicht nur Regen und hohe Luftfeuchtigkeit, sondern auch trockene Heizungsluft sowie Hitze aus Föhn und anderen mechanischen Styling-Geräten nehmen einen negativen Einfluss auf das Erscheinungsbild lockiger Haare.
Naturlocken pflegen: Ausreichende Feuchtigkeitszufuhr ist oberstes Gebot
Der besondere Aufbau Deines lockigen Haares bedeutet für Dich ganz konkret, dass Du bei der Pflegeroutine auf eine ausreichende Zufuhr von Fetten achten musst, die den natürlichen Talg ersetzen. Die Schuppenplättchen an der Cuticula benötigen hochwertige Feuchtigkeit, um sich dichter aneinander zu ordnen und dadurch eine verbesserte Lichtreflexion zu ermöglichen. Achte bei der Auswahl sämtlicher Pflegeprodukte, von Shampoo bis Conditioner, Packungen oder Kuren immer darauf, auf hochwertige Produkte zurückzugreifen, die Öle und Fette natürlichen Ursprungs enthalten. Die aus Keratin aufgebauten Zellen entlang des Haarschaftes, aus denen die Schuppenplättchen aufgebaut sind, können nur natürliche Substanzen vollständig aufnehmen und verwerten. Ideal sind Produkte aus dem Reformhaus, die keine aggressiven Inhaltsstoffe und Plastikmoleküle enthalten. Gerade die in vielen herkömmlichen Shampoos und Spülungen enthaltenen Silikonkügelchen reichern sich mit der Zeit in den Haaren an und beschweren diese nur unnötig, was sich negativ auf die Sprungkraft Deiner Naturlocken auswirkt. Auch Sulfate, die vielen Kosmetikprodukten zugesetzt werden, beeinträchtigen gerade bei Locken die natürliche Schönheit, da sie den Haaren Feuchtigkeit und Fett entziehen und dadurch ein sprödes Aussehen begünstigen. Stattdessen solltest Du Pflegeprodukte wählen, die frei von Plastik sind und nährende Substanzen wie beispielsweise Kokosöl, Olivenöl und Pflanzenextrakte enthalten. Solche natürlichen Inhaltsstoffe können nicht nur ins Haar eindringen, sondern enthalten auch hochwertige Fettsäuren und Wirkstoffe, die für die Bildung von Keratin in den Haarwurzeln benötigt werden.
Die richtige Wäsche von lockigem Haar
Heißes Wasser und die im Shampoo enthaltenen Tenside entziehen dem Haar die natürlichen Fette, was gerade bei Naturlocken auf Dauer problematisch ist. Daher solltest Du Deine Haar keinesfalls täglich waschen, sondern nur zwei- bis maximal dreimal in der Woche. Da lockiges Haar bereits am Ansatz von der Kopfhaut absteht, kommt es im Vergleich zu glattem Haar mit deutlich weniger Talg in Berührung und wird deshalb ohnehin kaum fettig. Massiere das Shampoo mit sanften Bewegungen in das Haar ein und spüle es anschließend mit nicht zu heißem Wasser aus. Um es zu trocknen, solltest Du es keinesfalls mit dem Handtuch bearbeiten oder gar stark rubbeln, denn dies verursacht im Haarschaft winzig Brüche, die in den Locken deutlich erkennbar sind. Stattdessen solltest Du Deine Haare lediglich auswringen, anschließend in ein Handtuch einschlagen und darin zehn Minuten in Ruhe trocknen lassen.
Naturlocken pflegen: Weniger ist mehr
Unzählige Kosmetikmarken bieten speziell für lockiges Haar unterschiedliche Pflegeserien an, die neben Shampoos auch Spülungen, Packungen, Kuren und Intensivmasken umfassen. Dies wird Dich vielleicht dazu verleiten, nach der Haarwäsche mehrere Produkte zu verwenden, um für einen schönen Glanz und ein geschmeidiges Gefühl zu sorgen. Gerade bei Naturlocken gilt jedoch: statt mehreren Pflegeprodukten, die Du hintereinander aufträgst, verwende ein einziges, das tatsächlich wirkt. Statt teurer Kosmetika hat sich bei der Pflege spröder und widerspenstiger Locken besonders biologisches Kokosöl erfolgreich bewährt. Es duftet nicht nur herrlich, sondern versorgt auch die Zellen mit hochwertigen pflanzlichen Fetten, die als wahre Nährstoffbomben die Produktion von Keratin anregen und für eng anliegende Schüppchen entlang der Cuticula sorgen. Mit Kokosöl, das Du in jedem Reformhaus und in gut sortierten Drogerien findest, kannst Du Deine Naturlocken pflegen, ohne viel Geld ausgeben zu müssen und hast gleichzeitig ein hochwirksames Pflegeprodukt gegen trockene Haut, rissige Lippen, Ausschläge und Entzündungen der Haut immer griffbereit. Wie Conditioner, Masken und Packungen massierst Du auch Kokosöl beginnend bei etwa drei Zentimeter unterhalb des Haaransatzes bis in die Spitzen ein und lässt es mindestens fünfzehn Minuten einwirken, bevor Du es mit lauwarmem Wasser ausspülst und die Haare sanft trocknen lässt.
Richtiges Föhnen und Stylen von Locken
Da üppige Locken starke Hitze aus Föhn, Glätteisen und Lockenstab schlecht vertragen, solltest Du auf solche technischen Hilfsmittel so selten wie möglich zurückgreifen und die Haare nur dann föhnen, wenn Du unter Zeitdruck bist. Locken entfalten ihre Schönheit und Sprungkraft am besten, wenn Du sie an der Luft trocknen lässt und nur mit den Fingern oder einem grobzinkigen Kamm sowie wenig Anti-Frizz-Serum vorsichtig in Form bringst. Verwende keinesfalls eine Bürste, denn sie zerstört die Schuppenplättchen und macht die Haare glanzlos. Gleichzeitig werden die einzelnen Locken durch die Borsten aufgefächert und das Haar verliert an Sprungkraft. Um zu verhindern, dass Deine Locken während des Föhnens austrocknen, solltest Du einen Diffusor-Aufsatz verwenden und das Gerät auf mäßige Hitze einstellen. Wenn Du die einzelnen Locken währenddessen um Deine Finger wickelst, sorgt Du für ein besonders schonendes und gleichzeitig effektives Styling, mit dem Du ein schönes Volumen und eine ausgeprägte Form der einzelnen Strähnen erzielst. Übrigens: auch was Du isst, hat einen wesentlichen Einfluss auf das Aussehen Deiner Lockenpracht. Eine ausgewogene Ernährung mit viel hochwertigem Eiweiß, pflanzlichen Ölen und Rohkost versorgt die Haarwurzeln mit allen notwendigen Nähstoffen, die sie für die Produktion von Keratin benötigen, um glänzende und gesund wirkende Haare zu bilden. Regelmäßiges Spitzenschneiden beim Friseur hält Deine sorgfältig gepflegten Locken langfristig schön und geschmeidig.
Bildquellen:
Bild 1: © Puhhha / Fotolia.com
Bild 2: © dts Nachrichtenagentur
Bild 3: © xuanhuongho / Fotolia.com
Bild 4: © somjring34
Bild 5: © Sonyazhuravetc / Fotolia.com