Streit mit den Eltern
Wie du Streit mit den Eltern vermeiden kannst
Haben wir diese Phase nicht alle schon einmal miterlebt? Man findet zuhause einfach alles schrecklich und peinlich, vor allem die Eltern. Ständig hat man das Gefühl, sich rechtfertigen zu müssen: wenn man sich mit Freunden treffen will, wenn man nur mal kurz das Zimmer verlässt oder einmal andere Klamotten als bisher trägt. Die Eltern scheinen immer ein Auge auf dich zu werfen. Und besonders in der Pubertät reagiert man dann äußerst gereizt auf das scheinbar kontrollierende Verhalten der Eltern. Aber es ist tatsächlich so, dass du hier keine Ausnahme bist. So ziemlich jeder hat in der schwierigen Phase der Pubertät regelmäßig Streit mit den Eltern. Aber hier erfährst du, wie du deinem Ärger am besten Luft machst.
Streit mit den Eltern – Pubertät als Ausnahmezustand
Für jeden Jugendlichen ist die Pubertät eine der schwersten und auch extremsten Phasen des Lebens. Nicht nur der Körper verändert sich in hormoneller Hinsicht sondern auch das Bindungsverhalten und die geistliche Entwicklung. Hier ist also Streit mit den Eltern vorprogrammiert. Es braucht nur einen kleinen Reiz und schon fühlt man sich sehr gereizt und als würde man explodieren. Der Streit mit den Eltern ist so nahezu an der Tagesordnung.
Dabei meinen viele Jugendliche es gar nicht so, denn eigentlich ist die Liebe zu den Eltern sehr stark. In der Pubertät tut man sich allerdings schwer, diese zu zeigen. Die Eltern sind schließlich immer noch die Hauptbezugspersonen für dich. Die Eltern, die als Kind perfekt zu sein schienen, entwickeln sich jetzt allerdings zu Personen, die einige Schwächen haben und jetzt gegen dich zu arbeiten scheinen. Kommt es zu einem Streit versuchen die Eltern natürlich ihre Autorität zu wahren, dadurch rebellierst du aber nur noch mehr. Der Konflikt kann sich so sehr schnell zuspitzen.
In der Pubertät ist es außerdem oft der Fall, dass man den Eltern eigentlich gar nichts mehr erzählen will. Man hat so immer mehr Geheimnisse vor ihnen. Doch das macht den Eltern sehr viel Angst, weil sie denken ihr Kind entgleitet ihnen. Du vertraust dich in dieser Phase immer mehr deinen Freunden an und weniger deinen Eltern.
Tipps zur Konfliktlösung und -vermeidung
Du möchtest einfach nur mit deiner Freundin in die Stadt gehen, um neue Klamotten zu kaufen. Aber natürlich muss man als Jugendlicher erst einmal seine Eltern um Erlaubnis fragen, denn sie sind schließlich deine Geldgeber. Das ist für dich natürlich lästig und nervig. Du hast das Gefühl kontrolliert zu werden und bei allem erst einmal um Erlaubnis fragen zu müssen. Sollte es dann einmal zu einem handfesten Streit mit den Eltern kommen, kannst du folgende Tipps beachten:
Die Eltern nicht beleidigen
Häufig ist es nicht das Problem für deine Eltern was du sagst und willst, sondern wie du es sagst und in welchem Ton. Denke immer daran, dass Eltern mit Respekt behandelt werden sollten, egal wie sehr sie dich in einem Moment nerven. Versuche in einem vernünftigen Tonfall mit deinen Eltern zu kommunizieren und nicht mit Worten wie „Du bist so blöd!“ oder „Du nervst mich so!“. Damit machst du nichts besser und deine Eltern werden dir deinen Wunsch erst recht nicht erfüllen.
Versuche neben einem respektvollen Tonfall zusätzlich deine Wünsche prägnant und deutlich zu formulieren, wie zum Beispiel: „Ich möchte dieses Thema gerne in Ruhe mit euch besprechen. Ich will, dass ihr mich ernst nehmt.“ – Natürlich möchtest du im ersten Moment deinem Ärger Luft machen und deine Wut auch zum Ausdruck bringen. Denke jedoch immer daran, dass der Streit mit den Eltern dadurch erst recht nicht gelöst werden kann.
Kompromisse eingehen
Jeder hat als Jugendlicher seine Vorstellung, wie ein Konflikt am besten und am schnellsten gelöst werden kann: und zwar indem die Eltern genau das tun, was die Kinder wollen. Doch damit ist es nicht getan, denn der Grundkonflikt bleibt so offen. Deine Eltern wollen in manchen Situationen nicht nachgeben, da du dir ansonsten vielleicht einbilden könntest, dass du dir alles erlauben kannst. Es mag schwer und nervig erscheinen, aber es ist wichtig, dass du mit deinen Eltern über dein Anliegen diskutierst, Angebote machst und schließlich einen Kompromiss mit ihnen gemeinsam findest.
Deinen Eltern hilft es auch oft, wenn du ihnen sagst, wie es dir in manchen Situationen geht und wie du dich fühlst. Denke immer daran: Auch für deine Eltern ist das andauernde Streiten mit dir völlig neu. Nur wenn du ihnen sagst, was in dir vorgeht, kannst du einen Kompromiss finden, mit dem beide Seiten einverstanden sind.
Wutanfall – erst einmal sacken lassen
Ein Konflikt kann, wie du vielleicht des Öfteren bemerkt hast, nicht sofort gelöst werden. Du möchtest unbedingt deine Interessen durchsetzen, aber die Eltern spielen da nicht mit. Dies kann sehr schnell darin münden, dass du eine regelrechte Wutattacke bekommst. Es wird geschrien und geschimpft. Aber diese Methode ist wohl die schlimmste, die du anwenden kannst, um etwas zu erreichen.
Natürlich bist du im ersten Moment wütend auf deine Eltern, aber der Geheimtipp hier ist, dir nichts anmerken zu lassen. Spreche deinen Wunsch gegenüber deinen Eltern an und wenn es nicht so läuft wie du denkst, beende das Gespräch höflich, ohne einfach zu gehen.
Oft ist es nämlich hilfreich, wenn beide Parteien den Streit erst einmal sacken lassen und in Ruhe darüber nachdenken, was der andere eigentlich von einem will. Im ersten Moment kann man schnell einmal überreagieren und die Fassung verlieren. Sprich auch mit deiner Freundin über den Vorfall und darüber, wie sie Konflikte mit ihren Eltern löst. Es ist vielleicht hilfreich sich auszutauschen und sich gegenseitig Tipps zu geben. Am nächsten Morgen merkt man dann vielleicht, dass alles doch nicht so schlimm war, wie es zu Anfang aussah.
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