Berlin Fashion Week 2014
- Erstellt am Dienstag, 28. Januar 2014 10:50
Jedes Jahr im Januar wird Berlin zum größten Laufsteg der Welt. Zur mittlerweile 14. Mercedes-Benz FashionWeek kamen wieder Tausende von Modefans, Designer, Stylisten, Journalisten und Modeblogger in die deutsche Hauptstadt, um die neuesten Trends der Modewelt für die Wintersaison 2014/2015 zu bewundern.
Die Trends in der Modewelt - von Leggings über Transparenz bis zu Leder
Die Modetrends, die auch im kommenden Jahr bleiben, sind enge Hosen bzw. Leggings. In dieser Hinsicht waren sich die meisten Designer einig. Auffallend waren auch die femininen Elemente in den Kreationen der meisten Designer. Entwürfe aus fließenden Stoffen setzten weibliche Figuren ins richtige Licht und das nicht nur bei Kleidern, sondern auch bei aus fließendem Stoff gearbeiteten Hosen, wie dies bei der Designerin Anja Gockel zu sehen war. Auch die Wespentaille wird wieder begehrenswert. Der hochgeschnittene Bund war vor allem bei Röcken zu sehen und sorgte für sexy Kurven. Als Haupttendenz fiel vor allem Leder auf. Es gab kaum einen Designer, der in Berlin nicht mindestens ein Kleidungsstück aus dem Naturmaterial zeigte. Das Design-Duo Augustin Teboul mixte Leder mit Netz-Geweben, Hien Le verarbeitete es zum weich fallenden Rock und Malaika Raiss setzte auf Färbungen in Pastell und Metallic. Auch Transparenz war bei vielen Designern zu sehen. Ob als spannendes Detail oder vollständig bei Blusen - interessante Einblicke waren garantiert.
Die Modefarben der kommenden Saison
Es fiel auf, dass sich die Designer in der Wahl ihrer Lieblingsfarbe einig waren: Blau. Es dominierte in unzähligen Schattierungen die Laufstege und Shows aller Designer. Doch auch die Farbe Rot war eine der beliebtesten Farben der diesjährigen Fashion Week. Die Signalfarbe wurde sowohl bei zarten Chiffon-Kreationen als auch bei edlem Strick und für plakative Muster eingesetzt. Für alle, die es nicht farbig mögen, ist der Schwarz-Weiß-Trend im nächsten Winter das Richtige. Kreationen von Kaviar Gauche und Rebekka Ruétz zeigten figurfreundliche Trends, die sich von den 1960er-Jahren inspirieren ließen.
Mode für Umweltbewusste
Die Fashion Week in Berlin ist auch eine Plattform für umweltbewusste Designer, die sowohl auf ökologische Materialien als auch aufn Fair-Trade-Praktiken im Umgang mit Geschäftspartnern setzen. Öko-Mode ist mittlerweile ein wichtiger Teil des Berliner Modeprogramms und wird zum Beispiel im Greenshowroom, auf dem Lavera Showfloor und während der Ethical Fashion Show gezeigt. Designer, wie die Zwillinge Sandra und Anja Umann mit ihrem Label Umasan, beweisen, dass grüne Mode alles andere als langweilig sein muss.
Die Designer der Fashion Week 2014
Die Liste der Designer, die ihre Kreationen in Berlin präsentieren, wird von Jahr zu Jahr länger. Die Berliner Modewoche wurde wie bereits im Vorjahr vom Designer Hien Le eröffnet. Zu den offiziellen Schauen haben zum Beispiel die Labels Patrik Mohr, Achtland und Schacky und Jones eingeladen. Auch der Gewinner der ProSieben-Show "Fashion Hero", Marcel Ostertag, durfte seine Mode am zweiten Tag der Fashion Week präsentieren. Die Berliner Labels Kaviar Gauche, hinter dem Alexandra Fischer-Roehler und Johanna Kühl stehen, und Lala Berlin konnten auf der diesjährigen Fashion Week bereits ihr 10 jähriges Jubiläum feiern. Auch die österreichische Designerin Lena Hoschek und der Publikumsliebling Guido Maria Kretschmer zeigten ihre aktuellen Kreationen. Zudem feierten elf neue Designer ihr Debüt auf der diesjährigen Fashion Week in Berlin, darunter die Russin Alena Akhmadullina und das Label Filippa K.
Die Stargäste der diesjährigen Fashion Week
Ein großer Teil der Schauen und Events sind ausschließlich für geladene Gäste zugänglich. Darum ist es kein Wunder, dass während der Fashion Week in Berlin zahlreiche Prominente zu sehen sind. Die offizielle Kampagne der Fashion Week wurde bereits vom international erfolgreichen Model Georgina May Jagger angeführt. Zu den berühmtesten Gästen zählte Liz Hurley, die mit ihrem Besuch der Show von Marc Cain für internationales Flair sorgte. Neben ihr saßen im Publikum auch Barbara Schöneberger, Ursula Kaven und Natalie Wörner. Auch die Schauspielerinnen Bettina Zimmermann und Heike Makatsch waren auf vielen Schauen zu sehen und ließen sich auf dem Roten Teppich bewundern. Natürlich durften auch Bonnie Strange, Maite Kelly, Jorge Gonzalez, SylvieMeis, Udo Walz und Barbara Becker nicht fehlen. Am dritten Tag der Fashion Week war sogar die amerikanische Schauspielerin Kate Bosworth auf dem Roten Teppich zu sehen.
Jung sein ist in
Die Kreationen der diesjährigen Fashion Show bewiesen nicht nur Stil, sondern machten auch auf einen allgemeinen Trend aufmerksam: Die Mode ist im Jugendwahn gefangen. Dies spiegelt sich immer mehr in den Entwürfen der Designer wieder, die kindlich verspielte Kleider entwerfen, die auch für Schulmädchen geeignet scheinen. Auf den Laufstegen waren zudem kindliche Oberteile, Söckchen in Schnürschuhen und Latzhosen zu sehen. Das Motto lautete offenbar: Jung wirken und aussehen - um jeden Preis! Gegen den vorherrschenden Jugendwahn protestierte offenbar das Label Umasan, indem es Models im reifen Alter einsetzte und dadurch bewies, dass Mode in jedem Alter gut aussehen kann.
Demonstrationen rund um die Fashion Week
Vielen tierlieben Menschen ist es jedoch ein Dorn im Auge, wenn Designer für ihre Kreationen noch immer Pelze verwenden. So wurde in den Shows von Anja Gockel, Guido Maria Kretschmer und Marcel Ostertag Kreationen und Accessoires aus echtem Pelz gezeigt. Gegen diese Tierquälerei haben am Rande der Fashion Week mutige Tierschützer am Brandenburger Tor demonstriert. Die Peta-Protestlerinnen protestierten nackt und nur mit Bodypainting als Fuchs, Kaninchen und Kuh bemalt mit Schildern mit dem Spruch: "In wessen Haut steckst du?" Sie wollten dadurch auf die grausame Behandlung der Tiere für Pelz in China, das Leiden der Kühe für Leder in Bangladesh und auf die Qualen der Angora-Kaninchen beim lebendigen Rupfen aufmerksam machen.
Die Events und Feste rund um die Fashion Week
Während die offiziellen Schauen am Brandenburger Tor stattfanden, gab es zahlreiche Nebenveranstaltungen und Messen rund um die Fashion Week. In den Hangars des stillgelegten Flughafens Berlin-Tempelhof fand die Fachmesse "Bread & Butter" unter dem Motto "Ich bin ein Berliner" statt. Auch die Modemesse "Premium" und die Order-Plattform "Show & Order" konnten sich über zahlreiche Besucher freuen. Die verschiedenen Modeschauen in den Berliner U-Bahnen konnten auch von der Öffentlichkeit besucht werden. Doch die Fashion Week in Berlin ist auch die Woche der vielen Feste und wilden Partys und so wurde vor allem in Berlin-Mitte und Prenzlauer Berg die Nacht zum Tag gemacht.
Während der fünf Tage wurden auf insgesamt 54 Schauen und zahlreichen Nebenevents die Trends für die Wintersaison 2014/2015 vorgestellt. Doch vor allem die rauschenden Feste machen den Reiz der Berliner Fashion Week aus. Sie ist mittlerweile zu einer festen Größe in der Modewelt geworden, die den Vergleich mit den Shows von Paris, Mailand und New York nicht scheuen muss. Denn die Fashion Week in Berlin hat einen klaren Vorteil gegenüber anderen Shows: Sie zeigt ausschließlich Mode, die auch im Alltag tragbar ist.
Bildquellen:
1. Bildquelle: © Scholvien / Berlin Fashion Week
2. Bildquelle: © Eva Rinaldi via Wikimedia Commons
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4. Bildquelle: © カランドラカス via Wikimedia Commons
5. Bildquelle: © Dario J Laganà / www.norte.it