Richtig Schluss machen – wie geht das?
Richtig Schluss machen – wie geht das?
Natürlich hört man immer wieder Geschichten von Paaren, die seit 60 oder mehr Jahren einander treu sind. Solche „Sandkastenlieben“ rühren das Herz und dienen sicher auch als eine Art Vorbild. Aber, mal ganz ehrlich, heute geht doch niemand mehr davon aus, dass eine Liebe ewig hält. Darum sollte sich jeder auch mit der Frage beschäftigen, wie man mit dem Schluss machen umgeht, und zwar auf beiden Seiten. Denn auch wer sozusagen aktiv ist, leidet darunter, dass etwas in die Brüche gegangen ist – mal mehr, mal weniger. Gründe zum Schluss machen gibt es allerdings diverse, oft auch gute. Wie und wann sollte man in so einer oder anderen Situationen Schluss machen?
Zweite Chance verpasst – was nun?
Natürlich ist es nur fair, den Partner auf die eigenen gekränkten Gefühle hinzuweisen, sie offen zu legen und auch Forderungen zu stellen. Man hat sich ja einmal für einander entschieden, es waren große Gefühle im Spiel, darum will man sicher nicht sofort aufgeben. Es heißt also, den Partner anzusprechen, ihm auch eine Art Ultimatum zu stellen, wie und bis wann er deutlich erkennen lässt, dass er etwas verändern will bzw. kann. Das kann dazu schnell führen, dass der Partner umdenkt und sein Verhalten ändert. Wenn aber bald die Probleme weiterhin bestehen, womöglich noch weitere Faux-pas dazu kommen, könnte es doch sinnvoll sein, Schluss machen zu wollen. Man will ja niemanden mehr erziehen, und wenn es deutlich wird, dass die beiden Partner nicht wirklich gut passen, ist es Zeit für eine Trennung. Denke daran: Lieber alleine sein als unglücklich in einer Beziehung!
Andere Gründe für eine Trennung
Auch wenn man „eigentlich“ gut zueinander passt, sich auch noch mag und wertschätzt, kann es sein, dass eine Trennung sinnvoll ist. Ein Partner will länger ins Ausland, will sich auf eine Karriere ausrichten, so dass ein längeres Getrenntsein nicht sinnvoll ist. Manchmal merkt man aber auch, dass „die Zeit vorbei ist„, wenn man zum Beispiel nur noch über die Vergangenheit spricht, aktuell aber nichts von Interesse mehr passiert. Dann gibt es auch die Situation, und dies ist gar nicht so selten der Fall, dass man plötzlich merkt, dass die Gefühle erloschen sind. Da, wo einmal Schmetterlinge ihr Werk taten, passiert nun nichts mehr. Vorbei, passé, hart aber wahr. Die Gefühle ändern sich nun einmal, man selbst verändert sich, der Partner ebenso, Gewohnheit schleicht sich ein. Also heißt es, Schluss machen.
Ein neuer Partner ist in Sicht
Ein deutliches Zeichen dafür, dass eine Partnerschaft nicht mehr stimmt, ist das Vorhandensein von heftigen Gefühlen einer anderen Person gegenüber. Nun muss man nicht sofort Schluss machen, wenn im Café ein charmanter Typ lächelt oder im Verein ein toller Trainer auftaucht, aber wenn sich doch parallel zur Beziehung unerwartet ernsthafte Gefühle für jemand Anderen zeigen, sollte man Klartext mit dem Partner reden. Schluss machen tut weh, klar, aber derjenige, von dem man sich trennt, wird in solchen Fällen sicher mehr leiden – insbesondere natürlich, wenn sozusagen schon ein „Nachfolger“ wartet. Schluss machen auf faire Art, das ist jetzt die Kunst! Grundsätzlich sollte man sich klar machen, dass der (Ex)Partner ja einmal wichtig und lieb war. Auch wenn er sich vielleicht sehr verändert hat, gehörte er nun einmal zum Leben, für drei Monate oder auch für drei Jahre. Auf dieser Basis sollte man, wenn man Schluss machen will, sehr behutsam und auch höflich mit dem baldigen Ex umgehen.
Was beim Schluss machen absolut nicht geht
Auch wenn vielleicht der Trennung allerhand Streit voraus gegangen ist, Beleidigungen fielen, sollte man sich immer sagen, dass niemand schlecht behandelt werden darf, mit dem man einmal so viel geteilt hat. Fairness, das Bemühen um „Stil“ gehört hier unbedingt mit hinein. Denn auch im späteren Leben wird es immer wieder zu Brüchen, Trennungen verschiedener Art kommen, die man wirklich so bewältigen sollte, dass man sich selber noch im Spiegel anschauen mag. Auch wenn es manchmal einfacher scheint: Schluss machen per SMS hat weder Stil noch ist es fair, denn es beraubt den Partner der Chance, sich zu äußern, seine Position darzulegen, auch, noch einmal zu kämpfen. Eine SMS mit dem Inhalt „Schatz, es ist aus!„, gehört zu den fiesesten „Errungenschaften“ der Neuzeit. So etwas möchte niemand bekommen! Auch ist es natürlich vage feige, sich auf Mails oder SMS des noch Partners nicht mehr zu melden, ihn gar zu sperren. Wer gerade noch wichtig war, verdient auch eine – wenn auch letzte – Aussprache! Und schon einmal „Probe halber“ fremd gehen, gehört auch eher ins Repertoire unreifer Menschen, die Andere nur zu ihren Zwecken benutzen.
Tipps, um fair Schluss zu machen
Wer nun einmal meint, Schluss machen zu müssen, sollte also weder bösartig werden noch in Deckung gehen, sich tot stellen. Was oft hilft, ist eine Aussprache auf völlig neutralem Boden. In einem Café fern jeglicher sentimentalen Erinnerungen kann man sich wie gute Freunde treffen, die man vielleicht auch einmal wird. Sich um Höflichkeit bemühen, ist wichtig, aber auch Klarheit herzustellen. denn nichts ist kränkender oder verunsichernder als ein „vielleicht“, an das sich der, der die Trennung präsentiert bekommt, klammern kann. Solche unklaren Situationen führen dazu, dass der Ex sich nicht neu orientieren kann, emotional blockiert ist, weil er hofft, dass alles doch nicht wahr war. Daraus kann eine traumatische Situation entstehen, die man niemandem wünscht. Klarheit, aber auch noch einmal die Gründe präsentieren, die zu der Trennung geführt haben, gibt dem Partner auch die Chance, sein Verhalten in Zukunft zu ändern.
Eine Trennung – nie ganz ohne Schmerzen
Auch wenn man vielleicht gerade akut verliebt ist, sich neu und fit fühlt, ist klar, dass es Momente geben wird, in denen man den alten Zeiten nachtrauert. Denn auch ein neuer Partner bietet kein neues Leben, das kann man nur selber schaffen. Aber in jedem Fall gilt beim Schluss Machen: So wenig verbrannte Erde wie möglich zu hinterlassen, also nicht noch einmal beleidigend zu werden, den Anderen lächerlich zu machen. Eine Trennung ist hart, für beide!
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