Zähne bleachen
- Erstellt am Freitag, 19. Dezember 2014 16:35
Zähne bleichen - die verschiedenen Methoden und ihre Wirkungsweise
Längst lassen sich nicht nur Prominente aus Film und Theater ihre Zähne aufhellen. Mittlerweile sind es weite Teile in der Bevölkerung, die sich die Zähne bleachen lassen. Denn ein strahlend weißes Lächeln ist nicht nur ästhetisch und gewinnend, sondern auch erfolgversprechend. Es gibt verschiedene Methoden für das Bleichen der Zähne, die sich hinsichtlich der Dauerhaftigkeit des Ergebnisses unterscheiden.
Zähne bleichen - warum sich Zähne verfärben
Es sind nicht immer nur ästhetische Motive, die der Grund sind für das Bleichen der Zähne. Bisweilen gibt es auch eine medizinische Notwendigkeit. Dies gilt dann, wenn Medikamente, beispielsweise Penicilline, oder Spurenelemente wie Fluorid oder verschiedene Erkrankungen die Zahnverfärbungen verursachen. Dazu gehören beispielsweise Bulimie, das Absterben des Zahnmarks, die vermehrte Aufnahme von säurehaltigen Nahrungsmitteln und Karies. Im Allgemeinen sind farbgebende Stoffe, die sich im Zahnschmelz eingelagert haben, ursächlich für die Verfärbung der Zähne. Dafür verantwortlich sind eine Reihe von Genuss- und Lebensmitteln, allen voran Kaffee, Tee und alkoholische Getränke und hier insbesondere Rotwein mit seinem Inhaltsstoff Tannin, ebenso wie intensiver Zigarettenkonsum. Auch bedingt durch das Alter wird die individuelle Zahnfarbe dunkler.
Wichtige Vorbereitungen vor dem Zähne bleichen
Dem Bleichen der Zähne sollte eine professionelle Zahnreinigung vorausgehen, bei der die Zahnoberfläche gründlich gereinigt wird. Denn nur wenn die Zähne frei von Belägen sind, kann sich die Wirkung des Bleaching voll entfalten. Auch ein regelmäßiger Zahnarztbesuch ist wichtig, bei dem der Zahnarzt nicht nur die Zähne kontrolliert, sondern auch überprüft, ob das Zahnfleisch an der einen oder anderen Stelle verletzt ist. Dann ist es empfehlenswert, das Bleaching auf einen späteren Zeitpunkt zu verlegen. Sofern in den Zähnen bereits zahnfarbene Füllungen vorhanden sind, ist zu bedenken, dass diese nicht mitgebleicht werden. Insoweit kann es aus ästhetischen Gründen empfehlenswert sein, die Füllungen nach dem Bleichen zumindest im Frontbereich zu erneuern. Eine andere Variante ist, dass der Zahnarzt den toten Zahn öffnet und in den oberen Zahnnerv einen Wattebausch einbringt, der mit Wasserstoffperoxid getränkt ist und dort für einige Tage verbleibt. Nach Abschluss der Behandlung wird die Öffnung wieder mit einer zahnfarbenen Füllung geschlossen.
Zähne bleichen - mit Produkten aus der Drogerie
Die in Drogerien erhältlichen Mittel enthalten ebenso wie das beim Zahnarzt verwendete Gel das Bleichmittel Wasserstoffperoxid, allerdings in einer deutlich niedrigeren Dosierung. Die Zähne werden durch eine chemische Reaktion gebleicht, indem das Wasserstoffperoxid die abgelagerten Farbmoleküle spaltet und aus dem Zahnschmelz herauslöst, wodurch die Pigmente ihre Farbwirkung verlieren. Die Wirksamkeit und die Dauer sind abhängig von der Häufigkeit der Anwendung und vom jeweiligen Produkt. Insoweit ist es wichtig, sich vorab im Internet oder in Fachmedien über die Wirksamkeit zu informieren. Die Kosten für Bleaching-Produkte aus der Drogerie liegen regelmäßig unter 50 Euro.
Home Bleaching
Es gibt verschiedene Methoden, Zähne zu bleichen. Eine davon ist das sogenannte Home Bleaching, das nach einer fachkundigen Unterweisung durch den Zahnarzt in der Praxis stattfindet. Dazu wird eine Zahnschiene aus Kunststoff individuell und passgenau angefertigt, die durch einen Originalabdruck der Zähne hergestellt wird. Sie wird täglich mit einem aufhellenden Gel gefüllt, das seine Wirkung während der Tragedauer von mehreren Stunden entfaltet, wobei die Anwendungszeit zwei bis drei Wochen beträgt. Möglich ist auch die Anwendung direkt beim Zahnarzt. Dann wird die Kunststoffschiene dort eingesetzt und nach rund einer Stunde wieder entfernt. Auch hier sind mehrere Wiederholungen empfehlenswert, um eine zufriedenstellende Wirkung zu erzielen.
Power Bleaching
Das sogenannte Power Bleaching eignet sich insbesondere für das Bleichen des Zahnbogens. Bei dieser Methode wird das Zahnfleisch entweder mit einer Paste oder mit einem gummiartigen Überzug geschützt. Das Aufhellungsmittel wird direkt auf die Zähne aufgetragen. Da das Bleichmittel in vergleichsweise hoher Konzentration aufgetragen wird, reicht meist eine Sitzung aus. Um die Wirkung zu intensivieren, kann der Bleichvorgang mit energiereichem Licht wie Laser oder UV-Licht unterstützt werden. Allerdings gibt es diesbezüglich nicht unbegründete Befürchtungen, dass durch die Erwärmung der Zahnnerv geschädigt werden kann. Tatsächlich fällt das Ergebnis beim Bleichen mit Licht nicht besser aus als beim Bleichen ohne Licht. Die Dauerhaftigkeit der Anwendung ist auch vom Verhalten des Patienten abhängig, von der Qualität der Zahnpflege sowie von den Essgewohnheiten.
Zähne bleichen - Reduktionsbleiche und Oxidationsbleiche
Bei der Behandlung durch den Zahnarzt werden zwei verschiedene Arten des Bleichens unterschieden, die Reduktionsbleiche und die Oxidationsbleiche. Beide Methoden unterscheiden sich durch ihre chemische Zusammensetzung und ihre Dauerhaftigkeit. Während die Reduktionsbleiche nur vorübergehend wirkt, ist das Ergebnis mit Oxidationsbleiche dauerhafter. Bei der Reduktionsbleiche wird mit Schwefelverbindungen gearbeitet, die den Zahnverfärbungen Sauerstoff entziehen, wodurch die Verfärbung zurückgeht. Dieses Ergebnis ist allerdings nicht von langer Dauer, da die Zähne zwangsläufig wieder mit Sauerstoff in Berührung kommen. Beständiger ist das Ergebnis beim Bleichen mit Wasserstoffperoxid oder anderen Chlorverbindungen. Es handelt sich dabei um oxidierende Bleichmittel, die Sauerstoff freisetzen. Durch diesen Oxidationsprozess werden die Farbstoffe zerstört. Der Dauerhaftigkeit dieser Methode sind allerdings bei vitalen Zähnen Grenzen gesetzt, denn die bleichende Wirkung hält lediglich bis zu zwei Jahre an.
Wichtig bei beiden Methoden ist, dass die Mittel zum Bleichen nicht mit dem Zahnfleisch in Kontakt kommen. Das kann zu schwerwiegenden und dauerhaften Schäden führen. Insoweit ist eine ständige Kontrolle und Überwachung während des Bleichvorgangs durch den Zahnarzt oder eine ausgebildete Fachkraft unabdingbar. Nach dem Bleichen ist es wichtig, dass eine Härtung des aufgehellten Zahnschmelzes mit Fluoriden erfolgt.
Die Kosten für das Bleichen der Zähne werden von den gesetzlichen Krankenkassen regelmäßig nicht übernommen. Je nach Art der Behandlung belaufen sie sich für das Bleichen der Zähne durch eine medizinische Fachkraft oder einen Zahnarzt auf rund 100 Euro und darüber, wobei die Kosten von Praxis zu Praxis stark variieren können.
Bleaching - Risiken und Nebenwirkungen
Wer schön sein will, muss leiden. Das gilt auch für das Bleichen der Zähne, das nicht frei ist von Risiken und Nebenwirkungen. So kann es im Anschluss an die Behandlung zu Zahnfleischreizungen und zu einer erhöhten Empfindlichkeit der Zahnhälse und der Zähne kommen, die zumeist nach Beenden des Bleichvorgangs wieder abklingen. An Zähnen, die gebleicht worden sind, kann es zu Veränderungen der Schmelzoberfläche durch Entmineralisierungen kommen. Inwieweit sich der Zahn davon wieder erholt, ist nicht geklärt. Neusten Studien zufolge verliert der Zahnschmelz nach dem Bleaching an Härte. Das geht einher mit einer Reduzierung des Elastizitätsmoduls, wodurch die Zahnoberfläche die Möglichkeit verliert, sich nach dem Bleichen wieder zurückzubilden. Insoweit ist es empfehlenswert, das Bleichen der Zähne auf maximal zwei Mal im Jahr zu begrenzen.
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